Samstag, 31. März 2018

"Maria Magdalena", der Film, und ein Ostergruß

Die Karwoche nähert sich ihrem Ende, die meisten tun bereits so, als wäre sie vorbei: Karsamstag.
Prominent besetzt mit Rooney Mara in der Hauptrolle,
Joaquin Phoenix mimt Jesus.

Zu Beginn der Woche gönnte ich mir den Kinofilm "Maria Magdalena" (Hauptrollen: Rooney Mara, Joaquin Phoenix), der werbewirksam in der vorösterlichen Zeit in die Lichtspielhäuser gekommen ist. Die Zutaten waren an sich nicht schlecht gewählt, eine bekannte Besetzung, zeitlich passend, mit der titelspendenden Maria Magdalena zudem eine Figur, um die seit einigen Jahren ein gewisser Hype besteht, weiters damit verbunden eine Prise Feminismus, die angekündigt worden ist. Der Kinosaal war so auch gar nicht schlecht besucht, das Publikum war das bisher sicher älteste, dessen Teil ich jemals war, auch war ein Frauenüberschuss deutlich zu erkennen - man hat also wohl wirksam auf Feminismus/Emanzipation gesetzt.

Der Film startet mit einer längeren Einführung der Figur der Maria Magdalena. Und kommt hier schon an sein größtes Problem: Über sie ist aus den Evangelien zu wenig bekannt, zugleich wird der fiktiven Maria Magdalena wenig Spannendes angedichtet. So habe wohl nicht nur ich darauf gewartet, dass Jesus endlich seinen ersten Auftritt hat.

Nicht der junge Jesus aus "Maria Magdalena",
sondern Sean Penn als Jeff Spicoli.
Dann trifft Maria von Magdala auf ihn. IHN! 
Oder eher auf Joaquin Phoenix, dem man seine Rolle nie abgekauft hat. Eindeutig optisch zu alt, zu verwahrlost, stets mit einen Blick, als wäre er eingeraucht, dementsprechend redete er auch (oder lag es nur an der Synchronisation?). Mein Gedanke: 
So sieht Jeff Spicoli also als Mittfünfziger aus.

Dieser Film-Jesus wankte. Auch tatsächlich mehrmals, er agierte bei den Wundern wie ein Zauberer, der überanstrengt ist. Als Maria Magdalena ihn auf die Nöte der Frauen hinwies, sprach er offenbar erstmals zu einer Gruppe von (ausschließlich) Frauen, zu Waschweibern. Und er musste seine neue Begleiterin fragen, worüber er denn predigen solle. Dem Erlöser aller Menschen (hier) ist im Film die Hälfte der zu Erlösenden fremd. 

Na DAS hätte einen Filmkuss geben können! Auch hier war man aber
feig, jegliche (Liebes-)Beziehung wurde nur angedeutet. Es hätte eigentlich
zum großen Anteil von Fiktion gepasst.
Vieles aus den Evangelien wird bloß angedeutet, sodass man sich fragt, wer die Zielgruppe sein soll. Theologisch mit mindestens Basiswissen Ausgestattete, denen die kleinen Hinweise reichen, oder jene, denen die große Geschichte hinter dem Film im Grunde egal ist und die nur eine starke Frauenfigur sehen möchten? Wie stark ist die Figur im Film? Schwer zu beurteilen, sie widersetzt sich den männlichen Aposteln in der Auslegung, doch wohin führt ihr Weg? Am Ende sieht man sie entschlossen dahinschreiten, wohin, bleibt unklar. Mit etwas mehr Mut hätte man hier vielleicht die Theorie einbauen können, sie floh mit Maria nach Südfrankreich - gar mit einem Baby von Jesus um Bauch (als Gral).

Der Weinstein Company lag es aber merklich am Herzen, die Katholische Kirche schlecht aussehen zu lassen, man warf ihr vor, Maria Magdalena falsch gesehen zu haben, bis Franziskus (hier mehr zum zeitgeistigen Papst) eine Korrektur vorgenommen hätte. Ihr nunmehriger Titel "Apostelin der Apostel" wird unkritisch, ohne jegliche Reflexion, an den theologischen Laien gebracht, der der Sache auch prompt auf den Leim geht. Kath.net geht hier näher darauf ein, wie der Begriff aus der Historie und der Theologie heraus verstanden werden müsste.

Die stärkste Szene im Film, in seinem dramaturgischen Aufbau, seinen Anspielungen, ist die Tempelreinigung. Phoenix spielt mit der richtigen Intensität, klar geht hervor, er weiß, er ist das wahre Opferlamm. Und endlich sieht man deutlich einen Kontrast zwischen ihm und der jüdischen Führung und den jüdischen Gepflogenheiten. Danach beschleunigt sich das Geschehen spürbar, wie im Zeitraffer folgt auf die Verhaftung die Kreuzigung sowie die Auferstehung. Hier hätte man sich mehr Zeit lassen müssen, es hätte den Kern der (Film-)Geschichte deutlich sichtbar gemacht: 

Maria Magdalena - die erste Augenzeugin der Auferstehung!

Alle 4 Evangelien sind sich einig: Frauen waren die ersten Zeugen! Bei Johannes ist es namentlich Maria Magdalena. Allerdings nicht mit solcher Zuversicht, wie im Film. Sie weint, wirkt ähnlich verzweifelt wie die Jünger, bleibt aber am Grab. Sie erkennt Jesus auch nicht sofort, erst als er sie mit ihrem Namen anspricht. Und er befiehlt ihr, ihn nicht zu berühren ("Noli me tangere.").

Gerade dieses schwache Zeugnis ist die historische Stärke der Auferstehung! (Das Christentum findet seine Kraft oft aus der Schwäche, vgl.: 2. Korinther 12,9) Aussagen von Frauen galten vor Gericht als nichtig. Es wäre schlecht erfunden, hätte es also nicht so stattgefunden. Selbst der Sieg über den Tod sah zuerst aus wie eine Niederlage. Da hing er am Kreuz, der Messias, verspottet und alleingelassen von seinen Anhängern wie auch von seinen Feinden, für die jeweils Sieg und Niederlage klar erschien. Jesus war tot.

Die größte Geschichte aller Zeiten und die größte Freude aller, die an ihn glauben: Jesus ist auferstanden, hat den Tod überwunden. Und er gab allen, die an ihn glauben, den Mut und die Gewissheit, dass auch ihnen der Tod nichts anhaben wird können.

So wünsche ich dir ein frohes Osterfest und stets den festen Glauben, dass dir nichts und niemand etwas anhaben kann: Der Weg ist bereitet!



Der Trailer zu "Maria Magdalena". Soviel Zeitgeist muss mindestens sein: Petrus ist dunkelhäutig und nicht der einzige Schwarze in der jüdischen Bevölkerung.

Samstag, 17. März 2018

Jesus - Erlöser aus Galiläa

Das heutige Evangelium zum Tag (Joh 7,40-53) führt eines der Probleme an, mit denen Jesus rund um seine Anerkennung als Messias zu kämpfen hatte. Der Hohe Rat der Juden sagte im Gespräch mit Nikodemus - einer der ihren, der aber Jesus zugeneigt war: 

"Der Prophet kommt nicht aus Galiläa."

Jesus, der den Juden nicht sagte, was diese sich erwarteten, sondern die Wahrheit, entsprach nicht dem Bild des Messias, der seit Generationen und gerade in der Zeit der Besetzung durch Rom wieder besonders herbeigesehnt worden war. Niemand konnte von ihm die Aufstellung von Truppen erwarten, er versprach nicht, die Juden zu den Königen der Völker zu machen, ja er sprach sich nicht einmal dagegen aus, Steuern an Rom zu entrichten. 
Dass er am Ende auf einem Esel (als Gegensatz zum Pferd, das seit jeher der treue Begleiter des Helden und Kriegers war. Symbolisch von der Antike bis herauf in die Gegenwart zu beobachten, man denke an das Begräbnis von z. B. JFK ) in Jerusalem einziehen sollte, um seinen Weg zu vollenden, ist nur folgerichtig.

Jesus, der so anders war, wusste um jedes Problem, so auch, wieso er von vielen unverstanden bleiben sollte. Seine Aufklärung musste vielen wie eine Ohrfeige anmuten, wenn er etwa erklärte, sie hätten Gott bisher weder gesehen noch gehört (Joh 5,37). Die alten Schriften behaupten, Gott habe direkt Kontakt aufgenommen. Der Nazarener widersprach dem in aller Klarheit!

Die Juden waren in sich gespalten, Jesus vermochte tatsächlich viele aus dem Volk für sich zu gewinnen. Die Evangelien berichten mehrmals von riesigen Menschenmengen, die kamen, um ihn zu hören, zu berühren, die sich Wahrheit, Erlösung und oft auch körperliche Heilung von ihm erhofften. Der Hohe Rat hingegen konnte von den Schriften und deren Auslegung nicht abweichen, was nicht einmal ganz unverständlich ist. Es hätte für diese Leute bedeutet, alles aufzugeben, ihre (soziale/familiäre) Stellung, ihr gesamtes Welt- und Gottesbild. Sie hätten tun müssen, wozu Jesus aufforderte: Folge mir nach, lass alles zurück! (etwa Mk 10,29f; Mk 2,14; Mt 8,21

Nicht die leichteste Übung, aber sie bringt Hoffnung wie das Licht in dunkler
Nacht: Glaube rettet!
Wir selbst sind doch nicht bereit, etwas zurückzulassen, aufzugeben. Wir sind verankert in einer Welt, die Jesus abgelehnt hat so wie er auch sie. Beruf, Familie, alte (schlechte!?) Gewohnheiten haben uns fest im Griff, wir funktionieren, halten die Maschine am Laufen, die Jesus brennen sehen wollte (Lk 12,49)

Was ist die berechtigte Hoffnung?

Dass Jesus, der den alten Schriften nicht recht entsprechen wollte, der Erlöser aller ist, die an ihn glauben. Sein Erlösungswerk ging weit über die Judenheit hinaus, wie er offenbarte. 
Und dass niemand durch seine bloßen Taten errettet wird, niemand ist selbst stark genug. Was hingegen jeden retten kann, ist der Glaube

Der Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes.


Samstag, 10. März 2018

Burschen heraus! Wider den Antiburschius

"Der Teufel, der der Antibursch ist",
wie es in "Gaudeamus igitur" heißt,
ist seit Langem als Feind bekannt.

Wir erinnern uns an die Angriffe auf die nationalliberalen Studentenbünde der letzten Wochen, die bereits hier thematisiert worden sind. Diese reißen erwartungsgemäß nicht ab, wir müssen eher mit verstärkten Angriffen des "Antiburschius" rechnen. 

Die bisherigen Reaktionen sind in ihrem Ausmaß, ihrer intellektuellen Schärfe sowie in der Folge in ihrem Widerhall unstandesgemäß bescheiden ausgefallen. 

Dass es in den Verbindungen eine gewisse Anzahl an Idioten etc. gibt, ist schon der statistischen Wahrscheinlich und wohl auch dem Image geschuldet, das die zeitgeistigen Medien aufgebaut haben, wodurch es mitunter dementsprechenden Zulauf bzw. den Wunsch nach Aufnahme gibt. Nicht verschwiegen soll aber die große Mehrheit der Anständigen werden, die nicht selten zu den Leistungsträgern unserer Gesellschaft gehören.

"Burschenschaften" - Geheimbünde?

Die Medien und ihre Vertreter faselten zuletzt häufig von "Geheimbünden". Was ist an den Verbindungen geheim? Ja, die Convente sind (logischerweise) tatsächlich nur den Mitgliedern vorbehalten, auf denen Interna besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Zudem gibt es das Conventsgeheimnis, wodurch der Wunsch, die "Archive" unselektiert zu öffnen, insofern natürlich unmöglich ist. Die Forderungen nach "Aufarbeitung" laufen letzten Endes auf ein konstruiertes öffentliches Tribunal hinaus.

Aber davon abgesehen sind die Bünde derart geheim, dass die Veranstaltungen permanent auch von Nichtmitgliedern besucht werden und sogar Listen in allen Zeitungen veröffentlicht wurden, welcher Politiker in welcher Verbindung Mitglied ist, so sei stellvertretend der "Kurier" sowie "Die Presse" (gegründet übrigens 1848, gelegentlich erinnert man sich dort sogar noch seiner Vergangenheit) genannt.

Sind Metternichs Leute, die geistige GESTAPO/STASI von heute,
bereits unterwegs, um Hausdurchsuchungen durchzuführen?
Ich wäre heute zu hause!
Möchte man tatsächlich einem "Geheimbund" auf die Füße treten, könnten die Logenbrüder doch einmal ihre eigene Geschichte aufarbeiten. Tatsächlich ist der Angriff auf die farbentragenden Studenten ein Angriff auf die Vereinsfreiheit und die Meinungsfreiheit insgesamt.





Friedrich Schiller lässt in "Don Karlos" den Marquis von Posa zu König Philipp II. sagen: 

"Geben Sie Gedankenfreiheit!" 

Und ich schließe mich dem Marquis weiters an, wenn er hinzufügte: 

"Ich kann nicht Fürstendiener sein."


Dir, lieber Leser, wünsche ich nach einem langen und strengen Winter die verdiente Freude am frühlingshaften Wetter, überall, so auch bei jedem Ausflug in die Natur, ungestört von Metternichs Kläffern!