Donnerstag, 3. Mai 2018

Österreichische UN-Soldaten - Friedensengel als todesgierige Söldner?

Ich stand der UNO und all ihren (Unter-)Organisationen seit Jugendjahren skeptisch gegenüber. Das Lobgehudel, mit dem wir in der Schule beschallt wurden und bis heute medial beschallt werden, rief automatisch einen Widerstand in mir hervor. Dazu diese nichtssagenden gutmenschlichen Schauspieler etc., die als UN-Botschafter agieren bzw. ihre Rolle spielen. Von Glaubwürdigkeit keine Spur!

UNO UNO!
Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil.
Viele Facetten der Kritik an der UNO waren in der Folge bloße Indizien, oft Bauchgefühl. Ein Video, das nun dem "Falter" zugespielt worden ist (siehe unten), bestärkt mich allerdings konkret in meiner Haltung. Österreicher (und andere) stellen sich ja auch grundsätzlich nicht in den Dienst der UNO, um den Weltfrieden zu sichern, sondern weil es gute Bezahlung dafür gibt - sehr gute sogar. Das macht diese Soldaten zu Söldnern. Und so agieren sie offenbar auch.

Mehrere Dutzend Österreicher sind bisher als Blauhelme gestorben (die Zahlen variieren je nach Lesart, man zählt rund 60), eine Anzahl, die keine Rolle in der Gesamtberichterstattung spielt. Wie sich solche Einsätze mit der immerwährenden Neutralität vertragen, sei Rechtsgelehrten überlassen zur Beurteilung. 

Seit 1974 (Kurt Waldheim war Generalsekretär) sorgen UN-Einheiten für die Friedenssicherung auf den Golanhöhen im israelisch-syrischen Konflikt. 2013 war die österreichische Beteilung plötzlich nach 39 Jahren Vergangenheit. Habe wir nun einen Hinweis, wieso dies beschlossen worden ist? 




2012 spielte sich folgendes Video ab:



Egal, ob das Video geschnitten worden ist, um es noch dramatischer aussehen zu lassen: Das hätte sich so nicht abspielen dürfen! Österreicher nehmen in Kauf, dass syrische - ja, was eigentlich? - Polizisten/Geheimpolizisten in einen Hinterhalt geraten, den syrische Schmuggler (woher weiß der "Falter" das?) errichtet haben, und aus ihrem Wagen geschossen werden (ein laut "Falter" Toyota, tatsächlich ein Mitsubishi, nebenbei bemerkt. Es sieht jedenfalls insgesamt nach einem Zivilfahrzeug aus, womit es wohl eher Geheimpolizisten als Polizisten waren - oder ganz andere Leute). 

Die Österreicher beobachteten bereits den Aufbau des Hinterhalts und wissen, was in Kürze geschehen wird. Dann kommt ein Wagen herangefahren, man unterhält sich, die Österreicher verzichten auf eine klare Warnung. Das "be careful" kann wohl nicht als Warnung gelten, wie man sehen wird, konnte man den Kugeln schließlich nicht ausweichen, was auch den Alpenrepublik-Rangers bewusst war. Auch der Tonfall lässt erschaudern: "Einer ist schon runtergefallen", lautet der fast belustigt klingende Kommentar, als der erste Mann von der offenen Transportfläche des Wagens erschossen herunterfällt."Ein paar Tote sind schon", nüchtern gibt es diese Zwischenbilanz.

Diese Karte sollte man der UNO
legen: Bitte aussetzen!

Der "Falter" hat alles, was ihm zugespielt worden ist, den Behörden übergeben. Auf die Ermittlungen darf man gespannt sein, ich erwarte mir von der schwarz-blauen Regierung hier ergebnisoffene Verfahren. Dass jemand wie etwa der zuständige Verteidigungsminister in dieser Zeit - Norbert Darabos, SPÖ - geschont wird, ist nicht zu erwarten. Die Soldaten, die auf dem Video zu hören sind, sollten identifiziert werden können, um sie einzuvernehmen.So viele "Toni" werden zu diesem Zeitpunkt nicht in unheiliger Mission vor Ort gewesen sein, sodass man eine Person schnellstmöglich zur Aussage bitten können sollte. Dann wird man hoffentlich erfahren, welche Anweisungen es gab. Und auch wenn man sich auf "Befehlsnotstand" hinausreden möchte: Nur Erfüllungsgehilfe gewesen zu sein, das war bereits 1945 kein Grund für einen Freispruch - und moralisch ganz sicher nicht.

Österreichische Blauhelme: die aktuellen Einsatzorte
und die Mannstärke
Quelle: bundesheer.at, 03. 05. 2018 
Vieles ist noch Vermutung und Behauptung bzw. Interpretation, nicht zuletzt sollte man auch beim "Falter" Vorsicht walten lassen, er ist ja weithin mehr Politsekretariat als Zeitung. Doch ist der erste Eindruck ein solcher der Verrohung, der Abstumpfung, ja der Unmenschlichkeit. Hier kann nur wenig abgemildert werden durch zusätzliche Informationen.

Es mag unklar sein, von wem das Material stammt und vor allem, warum es jetzt erst auftaucht. Es mag unklar sein, wo Schuld zu finden ist, oder ob Schuld im Persönlichen zu finden ist oder wir es mit einem fehlerhaften System zu tun haben. Eines ist jedoch klar: Die UNO hat einen wesentlichen Teil des Images für alle, die grundsätzlich bereit sind, sie zu hinterfragen, verspielt. 
Und: Holt unsere Jungs nach Hause!