Sonntag, 28. April 2019

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben

Russisches Ei der besonderen
Sorte!
Der heutige Posting-Titel ist ein nicht nur bekannter, sondern essenzieller Ausspruch Jesu. Wie ist er zu verstehen? Es geht hier aber nicht nur nur um die Verhältnismäßigkeit, wonach Thomas, der ungläubige Thomas, in der Seligpreisung gewissermaßen zurückgestuft wird. Doch beurteile auch ich meine Bekehrung aufgrund des Sehens des Herrn als weniger wert als den Glauben aus dem Gefühl, aus der Ahnung, vielleicht aus einer tiefen Überlegung heraus. Ich war der ungläubige Thomas hoch 10 und damit fraglos kein Einzelfall in unserer Zeit, die von einer nicht alles erklärenden, aber sich alles anmaßenden Wissenschaft ohne Gott und von antichristlichen Ideologien und Stehsätzen dominiert wird.

Dieser Ausspruch über die Seligkeit trifft die gesamte Wundergeilheit von Jesu Zeit (man merkt an einigen Stellen der Evangelien, wie Jesus sich dagegen wehrte, dass seine Macht allseits bekannt wird. Wollte Jesus nicht bloß als Wunderheiler und -tätiger bekannt werden?), die Jesus offenbar zu schaffen machte. Und heute ist es nicht anders. Im medizinischen Bereich hört man oft den Spruch: "Wer heilt, hat recht." So einfach ist das eben nicht. Die hiermit angesprochene "Heilung" ist mitunter ein Placeboeffekt, der nicht kleingeredet, aber auch nicht verschwiegen werden soll. Schlimmstenfalls wirkungsvoll von Scharlatanen in Szene gesetzt, deren Tricks ich auch selbst erlebt und mitunter erst nachträglich durchschaut habe. Wenn solche "Heilung" substanzlos ist, wie groß wird der Erfolg auf Dauer sein?

Scharlatane, Gottferne, auch sie haben immer wieder ihre Macht (zu heilen, Magie) inszeniert. Es ist ein Schein, der trügt, weil alles, worin nicht Wahrheit ist, folgerichtig immer Betrug oder Macht von Gottes Widersacher ist. Die Macht Gottes liegt in unserem Glauben und lässt sich nicht durch Rituale oder Berechnungen erzwingen. Nicht nur Jesus selbst war zu Großem fähig. Er übertrug die Macht seinen Jüngern  die Macht, zu heilen, die Macht, von den Sünden loszusprechen. Jede Wundertätigkeit, so zeigt sich, bedarf aber unerschütterlichen Glaubens. Petrus wanderte über das Wasser ... bis ihn ein Funken von Zweifel zum Untergehen brachte. 

Jede Wundertätigkeit Jesu erfolgte an tiefgläubigen Menschen. Keiner der Geheilten sagte etwa: "Jesus, du bist wohl auch nur einer der vielen Vagabunden, die so manches behaupten. Versuch, mir zu helfen! Kostet´s nix, so schadet´s nix!" Sie alle ahnten, wussten: Jesus kann es, es reicht eine Berührung, gar nur ein Wort ... weil er Gottes Sohn ist. Kein Geheimwissen, nichts blieb im Verborgenen. Schlicht "dein Glaube hat dir geholfen". Keine Zahlenmystik, keine Gesetze – und unkäuflich.

So schlicht ist die Konsequenz aus der heutigen Lesung (Joh 20,1931): Glaube rettet. Die wenigsten von uns werden auf dieser Welt Gott sehen können, erst recht, ohne am Gesehenen noch zu zweifeln. Die Hinweise, die Winks, wann immer er die Ampel schaltet, das bleibt vielen von uns unklar. Da ist der Glaube an den Zufall zumeist noch größer.

Vom Guten gibt es nie genug! 
Христос воскрес!
Воистину воскрес!
Dein Glaube rettet dich, für die Ewigkeit und hier im Jetzt, dessen Bedeutung wir so hoch ansetzen. Weil er die Dinge, die Probleme, aber auch die Erfolge in die entscheidende Relation bringt. Wie sonst sollte uns etwa bewusst werden, dass aller Reichtum wie Sand ist? Finanzieller Erfolg gilt noch immer als Maß der meisten Dinge – allen biblischen Warnung zum Trotz.

Mit diesem – dem 101.  Beitrag geht auch die Blog-Geschichte weiter, die nächsten 100 Beiträge dürfen erwartet werden. So wie die Ostergeschichte sich fortsetzte und letztlich noch nicht an ihrem Ende ist. Wir warten auf die Wiederkehr Christi auf dieser Welt, auf das allgemeine Gericht und die allgemeine Auferstehung. Ja, WIR: Christentum ist Gemeinschaft, wie oft ein "Einzelkämpfer" vom Weg abkommt, ist kaum zu zählen. In diesem Sinne ein Hinweis zum aktuellen Thema der Kirchenaustritte. Auf YouTube sah ich eine Dame, die sich darüber beschwerte, dass das TV-Programm zu Ostern beinahe frei von Jesus-Filmen war (übrigens: Dreifalts Top 10 der Jesus-Filme hier). So gerne hätte sie mit ihrem Enkelkind einen Film ausgewählt, um diesen gemeinsam anzusehen. Sie entschied sich, nachzuhaken, wieso das so ist, und ihren Unmut bei der ARD kundzutun. Sie bekam telefonisch die Auskunft, wonach eine bedeutsamere österliche Programmierung nicht zu rechtfertigen sei, weil der Anteil an Christen nur noch bei 50 % liege. Das heißt, das Staatsfernsehen rechtfertigt den Bruch mit der alten Tradition, rund um Ostern jeden Jesus-Film auszupacken, den man im Repertoire hatte, damit, dass die offiziellen Daten dies einfach nicht mehr zulassen. Somit ergibt sich daraus, dass ein Kirchenaustritt (den man natürlich immer gut begründen kann) auch zu einer medialen und damit letztlich gesellschaftlichen Entchristlichung beiträgt. 

Mein bereits veröffentlichter Rat für alle, die mit der Kirch/mit ihrer Kirche unzufrieden sind: Tritt nicht aus, sondern bring dich ein! Holen wir uns unsere Kirche(n) zurück!

Heute feiern unsere orthodoxen Freunde das Osterfest. Ihnen und uns allen sei zugerufen:

Er ist auferstanden! Wahrlich auferstanden!


Dienstag, 23. April 2019

Nachösterliches Kopfschütteln: Rattengedichte, Patrioten, die "voten", und über 300 Opfer in Sri Lanka

Da fasst man sich an den Kopf:
"Easter Worshippers". Beim Anschlag

in Neuseeland sprachen die beiden hier
auserwählten Beispiele problemlos von
der "muslim community".
Die Osterfeiertage liegen hinter uns, die tragischerweise (zur aktuellen Stunde) 320 Tote nach islamischen Anschlägen in Sri Lanka mit sich brachten. Die lebensfeindlichen Ansichten islamischer geistig Gestörter beendeten das Leben von westlichen Menschen und ... Christen! Manchen fällt es mittlerweile offenbar schwer, auszusprechen, was Menschen sind, die Ostern feiern: Wir sind Christen. Es waren weitere Anschläge auf ganz bewusst ausgewählte Ziele. Es war ein bewusst konzertiertes Blutbad gegen jene, die Jesus Christus als Erlöser anerkennen. Und sich damit zum Ziel machen. 

Offenbar bringen es sattsam bekannte Personen
nicht mehr übers Herz, von Christen zu sprechen. 
Es scheint sich um Wording zu handeln. Selbst der 

bekennende Christ Trump sprach nur von "Toten".
Was sagt uns das über die Gegner? Wie könnte man die Feinde Jesu und seiner Nachfolger wohl bezeichnen? Die nachfolgenden Zeilen zeigen eine moralisch verschobene Dringlichkeitsstufe in den zeitgeistigen Medien und Köpfen.


Verzichbar, aber:
Wirklich soo schlimm?
In unseren Tagen wird die ehrliche Antwort auf die oben gestellte Frage wohl bereits als Hetze gelten. Die Hysterie greift um sich, kein Tag vergeht, an dem nicht quer- und staatssubventionierte Minderleister aus einer Mücke eine Elefantenherde machen. Die Zeitungen rücken die hingemordeten Christen bereits zur Seite, immerhin gilt es nun, sich über ein (zweifelhaftes, aber insgesamt unaufregendes) Gedicht eines mittlerweile zurückgetretenen FPÖ-Lokalpolitikers aufzuregen. Bis zum Äußersten! Es handle sich um NS-Diktion, manche erkennen keinen Unterschied zum ns. "Stürmer", sehen bereits (wieder einmal) Stacheldraht und abgemagerte Lagerinsaßen vor sich. Und wo  begab sich dies? Noch dazu in Braunau. Für linke Gehirne ist spätestens damit der Zug abgefahren. Für mich als Historiker sind deren Schlussfolgerung nicht nur unsachgemäß, sondern letztlich Verharmlosung des NS-Regimes. Wer den Unterschied zwischen einem missglückten ironischen Gedicht und der Hetze der NS-Organe nicht mehr erkennt, sollte dringend eine Auszeit nehmen.

Was ist die Absicht dahinter? Mangels eigener Lösungsansätze bzw. ideologischer Mauern, die diese bereits in ihren Ansätzen verunmöglichen, gilt das derzeit einzige Bemühen der "linken Reichshälfte" dem Versuch, die Regierung zu spalten, indem die FPÖ herausgeschossen wird. (Ein linker Poster forderte, Rattengift in der FPÖ-Zentrale zu legen, das begrüßen aber hoffentlich nur wenige als legitime politische Waffe ...) Das Gedicht wurde so auch wenig verwunderlich von einem SPÖ-Mann inkriminiert, der selbst 2019 noch ein fettes und offenbar erkenntnisresistentes "Refugees welcome" auf seinen Social-Media-Präsenzen hinterlegt hat. Wer über keine Lösungskompetenz in den drängenden Fragen unserer Zeit verfügt, muss sich darauf beschränken, den Gegner anzupatzen. Ein Vorwurf, den man auch der FPÖ in der Opposition gerne machte.

Patrioten voten, na ja.
Die Regierung lässt sich tatsächlich mehr davon vor sich hertreiben, als es nötig wäre. Anstatt sich gemeinsam hinzustellen, die Sache mit knappen Sätzen zu kommentieren, die die Verhältnismäßigkeit deutlich machen, macht es den Eindruck, die ÖVP wird ein wenig nervös. Die FPÖ ist sich derartige Situationen gewöhnt, geht aber leider beständig verbesserungswürdig damit um. Man muss hoffen, dass zum Schaden aller nicht die wichtige Regierungsarbeit darunter leidet oder gar gefährdet ist. 

Der kleinere Koalitionspartner FPÖ hat nun auch seine abermals kindisch anmutenden Werbeplakate für die Wahl zum EU-Parlament präsentiert. Dem schwachen Kandidaten Vilimsky wird auf diesen FPÖ-Chef und Vizekanzler Strache zur Seite gestellt. Dazu noch ein unnötiger Anglizismus, um einen Kinderreim zustande zu bringen. Einen Preis als Sprachwahrer wird man dafür nicht einheimsen. Und reimen könnte der entfernte FPÖ-Mann nach Durchsicht seines Gedichtes/Elaborats aus Braunau womöglich besser ...

Bei manchen sind Wünsche vermutlich sinnlos geworden, dir aber und allen guten Geistes wünsche ich Gelassenheit und die Erkenntnis, wo Prioritäten zu setzen sind.

Montag, 15. April 2019

Oster Special: Jesus im Film

Jesus-Filme finden immer ihr Publikum und werden eifrig von berufenen und weniger berufenen Kritikern beleuchtet. Das heurige Osterfest kommt leider ohne neue Verfilmung im Kino und mit wenigen Jesus-Filmen im Fernsehprogramm aus. Nachdem wir wohl alle auf den einen anderen Weg Zugang zu Filmportalen haben, gibt es hier manchen Tipp zum (erneuten) Schauen, auch wenn nicht jede Filmbesprechung positiv ausfällt. Doch lädt jeder dieser Filme hernach zum Diskutieren ein. Zum Diskutieren kann immer auch jedes Ranking einladen.Welcher ist der beste Jesus-Film? 

Hier sind die Top 10 ausgewählter Verfilmungen:


Platz 10: A. D.: Rebellen und Märtyrer (auch: Die Bibel – Wie es weiterging) (2015)

Die einzige Serie dieser Auflistung vermochte eindeutig nicht zu überzeugen. Beginnt sie noch mit dem Wecken einer gewissen Erwartungshaltung, so verliert sie sich Folge für Folge mehr in wenig spannenden fiktiven Erzählsträngen. Geplant als Serie in 2 Staffeln, entschied man sich nach Rückgängen in den Zuschauerquoten, die Folge für Folge zu registrieren waren, dazu, es bei einer Miniserie bleiben zu lassen. Gut so! Mehr hat es wirklich nicht gebraucht. Erwähnenswert ist gerade einmal die multirassische Besetzung der Rollen, die mittlerweile aber nicht mehr als revolutionär gesehen werden kann. .Die Synchronisationsstimme von Pilatus wirkt unpassend, manchen wird sie von Mr. Wednesday aus "American Gods" bekannt sein. Es beschleicht einen das Gefühl, dass bezüglich historischer Gehalt in Hinblick auf das Urchristentum Potenzial ungenützt blieb.



Platz 9: Maria Magdalena (2018)

Über den Film wurde hier bereits ausführlicher gesprochen. An Geld für die Produktion mangelte es eindeutig nicht, das Ergebnis sieht aber aufgrund einer unzureichend spannenden Maria Magdalena und einem skurril anmutend spielenden Joaquin Phoenix als Jesus, der für die Rolle auch wesentlich zu alt ist und noch älter aussieht, dürftig aus. Letztlich konnte man wohl selbst die beabsichtigte Agenda nur ansatzweise unterbringen. Ein Film, der keinen so ganz erfüllen wird. Eine Ausnahme könnten Damen gehobenen Alters sein, bevorzugt mit Kurzhaarschnitt und roter Brille.

Sehenswerte Szene: Wie Jesus den Tempel säubert. Diese ist sehr intensiv ausgefallen.





Platz 8: 40 Tage in der Wüste (2015)

Spannend, sich in Spielfilmlänge den in den Evangelien nur kurz erwähnten 40 Tagen Jesu in der Wüste zu nähern. Spannend, gefährlich, grundsätzlich mit der Möglichkeit einer auch theologisch sinnvollen Auseinandersetzung mit dem, was kommen wird  aber leider nicht gelungen. Ewan McGregor mimt Jesus und wirkt in keiner Szene authentisch. Die Geschichte musste für eine Spieldauer von 95 Minuten gehörig aufgeblasen werden. Die Begegnung Jesu mit einer Familie vermag nicht zu fesseln. Zu banal, zu konstruiert, zu wenig Jesus. Die innere Einkehr des Messias hätte deutlicher ausfallen können, die Dialoge geben wenig her. Lobenswert ist die ruhige Herangehensweise, doch insgesamt eine Enttäuschung. Dass der Film wenig Beachtung gefunden hat, kann nicht verwundern.






Platz 7: Der junge Messias (2015)

Die Jahre Jesu im Alter von 7 bis 12 Jahren bilden den Rahmen des Films, der auf einem Roman basiert. Das Problem ist ohne Zweifel die fragliche historische Authentizität weiter Teile der Verfilmung, die auf den kurzen Abschnitten der anerkannten Evangelien sowie auf dem apokryphen Kindheitsevangelium des Thomas in adaptierter Form beruht. Letzteres gilt aus gutem Grund als unhistorisch. Wer es kennt, wird Elemente daraus im Film wiedererkennen.

Das ergibt unter dem Strich einen Film, der weder fesselt noch in allzu intensiver Erinnerung bleibt. Die Zielgruppe bleibt unklar.



Platz 6: Die letzte Versuchung Christi (1988)

Der einstige Skandalfilm wird heute nur noch wenige Christen in ihrem Empfinden verstören. Und: Letztlich ist der Film nie ein Skandal gewesen. Warum? [Achtung, die folgenden Zeilen laufen unter Spoiler-Alarm!] Nachdem Jesus sich am Kreuz von einem Engel sagen ließ, dass er alles getan hat, was nötig ist, und er vom Kreuz steigen könne, begründet er mit Maria Magdalena tatsächlich eine Familie. Als er alt ist und am Sterbebett liegt, kommt auch Judas. Er beschimpft Jesus, schließlich habe er ihn verraten müssen, um das Erlösungswerk voranzubringen – und dann entzog sich Jesus aber der Hinrichtung! Jesus erfährt, dass Satan ihm am Kreuz von seinem Weg abgebracht hat. Jesus sollte als normaler Mensch sterben und so die Erlösung verunmöglichen. Jesus entscheidet sich, Gottes Werk zu vollbringen. 
Sein ganzes weiteres Leben war Imagination. Eben seine letzte Versuchung. 
Der Film ist angejahrt, aber einen Blick wert! William Dafoe als Jesus passt in die Zeit der Verfilmung und wäre heute eher schwer besetzbar.


Platz 5: Auferstanden (2016)

Die Geschichte der Auferstehung als Krimi! Das kann man versuchen, es hätte aber auch nicht unbedingt sein müssen. Die Darstellerriege ist ungleichmäßig mit Talent gesegnet worden. Cliff Curtis als Jesus ist auch nicht die Bestbesetzung.Allerdings ist die erzählte Geschichte spannend aufbereitet, hier hat man es geschafft, abseits der Evangelien Füllstoff zu kreieren, der diesen Film legitimiert! 

Wehrmutstropfen bei der Veröffentlichung 2016: Obwohl fertig synchronisiert, brachte man den Film in Österreich (im Gegensatz zu Deutschland) trotz Anfragen diverser Interessensvertretern nicht vor Ostern ins Kino! Auch in Deutschland lief der Film nur kurz und in wenigen Lichtspielhäusern.


Platz 4: Son of God (2013)

Jesus als Model! Diogo Morgado spielt Jesus, der hier zu glatt ausfällt. Der Film ist eine Erweiterung einiger Folgen der 10-teiligen Serie "Die Bibel", deren Erfolg zur Entscheidung führte, das Wirken Jesu in einem Kinofilm darzustellen. Über 2 Stunden wird souverän-routinierte Unterhaltung geboten. In der redaktionellen Sitzung fiel das Wort einer "Kinderbibelverfilmung". Nicht abwegig, doch allen Kritiken zum Trotz, weiß der Film zu gefallen, ohne zu begeistern.

Wer einer Verfilmung ohne Experimente in gewissermaßen moderner Erscheinung (manch anderen Filmen sieht man zu sehr das Alter oder auch mangelndes Budget an) etwas abgewinnen kann, wird an diesem Film wenig auszusetzen haben.


Platz 3: Das Leben des Brian (1979)

Die einzige Komödie in der Liste, bis heute die vielleicht einzige Komödie zum Themenkreis Jesus/Neues Testament, die sich nicht auf tiefe Weise über das Christentum und die Gläubigen lustig macht. Humor, der auch heute noch für Heiterkeit sorgt. Dazu ein Subtext sowie Anspielungen, die (heute) nicht mehr auf Anhieb von allen wahrgenommen werden. So sind auch die politischen Anspielungen zum Teil unverständlich, wenn etwa der Dogmatismus der britischen Linken aufs Korn genommen wird. Die Frauenbewegung wird ebenfalls Ziel von Witzen. Man vermag sich kaum vorzustellen, wie scharf der Witz wäre, würde der Film heute gedreht werden. Nachdem der Film sich nur wenig an die tatsächliche Passionsgeschichte anlehnt, bleibt die Frage aus "Der Name der Rose" beinahe überflüssig: Darf man über Gott lachen?


Platz 2: Apostel Petrus und das letzte Abendmahl (2012)

Platz 2 bringt eine Überraschung (die es auch kostenlos auf YouTube zu sehen gibt). Achtung, kann Spoiler enthalten! Wenig bekannt, aber durchaus sehenswert ist der eindeutig günstig produzierte Film, der die Reflexion Petri über sein Leben, seine Wege mit Jesus anhand von Gesprächen mit einem seiner römischen Gefängniswächter zeigt. In seiner Rahmenhandlung fiktiv und doch berührend und interessant gestaltet sich der Film, der den ersten Bischof von Rom (so will es die katholische Geschichtsschreibung) in der Zeit vor seiner Hinrichtung zeigt. In Rückblenden erzählt Petrus von einem Leben, das sich durch die Begegnung mit Jesus grundlegend änderte. Mit welcher Überzeugung Petrus am Ende seinem Martyrium entgegengeht, ist berührend. "Dann bringt mich zu Jesus, doch beeilt euch damit. Ich kann es keinen weiteren Moment ertragen, von ihm getrennt zu sein!"


Platz 1: Die Passion Christi (2004)

Welch ein Aufschrei ging damals durch die Welt (der Medien): Man wagte es, die Frohe Botschaft so darzustellen, wie sie (laut Papst Johannes Paul II.) war! Zu viel Gewalt, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit – die Liste war ebenso lang wie an den Haaren herbeigezogen. Der ORF wagte es nur mit einer vorangestellten Diskussion vor dessen Free-TV-Premiere, den Film zu zeigen. Und ohne Frage: Man muss ihn gesehen haben! Handwerklich in bester Qualität, lässt einen der Film in seiner realistischen Darstellung der Vorgänge miterleben, wie die Passion ablief. Jim Caviezel, selbst tief gläubig wie auch Mel Gibson (Regie, Produktion), hat die Latte als Jesus derartig hoch gelegt, dass sie niemals mehr erreicht werden wird. Für ihn selbst war der Film ein Karriereknick, eine betont christliche Haltung ist in Hollywood kein Türöffner. Doch ohne ihn wäre der Film zweifellos nicht von derselben Wucht, von der auch 15 Jahre nach Erscheinen nichts verloren gegangen ist.
So gut wie jede Minute des Films schmerzt, manche Menschen teilten mit, sie ertrugen es nicht, diesen anzusehen. Letztlich ist das ein Alleinstellungsmerkmal unter allen Verfilmungen einer Geschichte, in welcher Schmerz zentrales Motiv ist. Ein Meisterwerk, das neue Maßstäbe setzte. In der Redaktionsbewertung unangefochten Platz 1!

Ganz gleich, ob mit oder ohne filmische Begleitung, wünsche ich dir in der Karwoche, aber auch bereits für Ostern Momente der stillen Einkehr, Momente der Reflexion, Erkenntnisse des geteilten Leides mit Jesus und in allem Tröstung. 







Sonntag, 14. April 2019

Oops! ... he did it again! Kardinal Schönborn als Sprachrohr der Zuwanderungsbefürworter

Inmitten einer aus dem Ruder gelaufenen Hetzjagd auf die sogenannte "Identitäre Bewegung", die an sich kaum für unbedeutend genug gehalten werden kann (man schlägt den Sack und meint den Esel), tut sich Kardinal Schönborn zum wiederholten Male als scharfer und unobjektiver Richter der ÖVP-FPÖ-Regierung hervor.

Harte Vorwürfe Schönborns gegen die Regierung.
Ein Hirte seiner christlichen Schäfchen hätte offenbar
gerne mehr Wölfe im Land.
Während der Kopf der "Identitären" in Österreich seine selbstdarstellerischen Beiträge auf 3 gelesene Bücher stützt (gut, das sind 2 mehr als bei seinen linken Gegnern), wird Schönborn als belesener und damit potenziell kritischer Geist gelten dürfen. Dass er sich nicht als solcher zeigt, wird ihm den Vorwurf der Agitation einbringen müssen.

Unnmenschlich sei die Regierung gar, die meisten der Flüchtlinge wollten nur weg von Krieg und Terror (kann als längst widerlegt gelten) und seien anständige Leute, Kritiker der ungezügelten Zuwanderung stellten sich gegen die Menschenrechte. Natürlich darf der Hinweis auf Populisten, die eine Gefahr für Europa seien, nicht fehlen. Das sattsam bekannte Programm des linken Mainstreams kann so als abgedeckt gelten. Danke, Herr Kardinal, für die Belehrung. Die nächsten Opfer und deren Angehörige von moslemischem Terror werden Sie bestimmt ins Gebet einschließen. 

Relativismus darf bei manchen nie fehlen:
Frauen im Christentum und im Islam?
Dort wie da sei nicht alles bestens.
 
Dass "nicht alle" schlechte Menschen sind, ist eine Binsenweisheit. Auch die angestammte Bevölkerung ist kein Heerlager der Heiligen. Doch gilt es, Zustände möglicht zu verbessern, nicht Tür und Tor für die Verluderung zu öffnen.

Auf den Zölibat angesprochen, beruft sich Schönborn auf eine 2.000-jährige Tradition. Leider führt er dies nicht näher aus, ich hoffe und denke, er weiß, dass der Zölibat nicht seit 2.000 Jahren Pflicht für katholische Priester ist. Unsinnigerweise, aber regelmäßig wird das Thema Zölibat mit dem der Frauen in der Kirche verknüpft. Hier sieht der Kardinal noch einiges Verbesserungspotenzial (seltsam, ich sehe in Kirchen mittlerweile überwiegend Frauen neben dem Priester herumwuseln). Während Frauen in moslemischen Ländern froh sind, wenn ihnen das Radfahren mit großen Auflagen erlaubt wird, stellt er die Probleme dieser benachteiligten und unterdrückten Frauen auf eine Ebene mit den Frauen bei uns, die dank Quoten etc. gesellschaftlich längst bevorzugt werden. Der Unterschied ist evident, ihn nicht zu sehen, kann nur auf Verblendung basieren.

Von Verblendung bist du bestimmt nicht betroffen, und unsere Augenbinden sind am Beginn der Karwoche hoffentlich längst gelöst! 



Dienstag, 9. April 2019

Wahrheit – was ist Wahrheit? Der Pilatus in uns

Das berühmte Zitat von Pontius Pilatus – "Veritas? Quid est veritas?" – ist mehr als die bloße philosophische oder gar zynische Frage in dem Moment, als der römische Statthalter ebendieser gegenüberstand. Wir fragen uns vielleicht, wie konnte es sein, dass dieser Mann nach der Wahrheit fragte, während Jesus ihm soeben mitteilte, für diese zu bürgen. Was Pilatus mit der Frage bezweckte, welche Intention ihr zugrunde lag, wissen wir nicht. Allerdings wies er Jesu Ausspruch, für die Wahrheit zu bürgen, damit zurück. Nur das apokryphe Nikodemusevangelium geht auf diese Stelle weiter ein und lässt sich dahingehend interpretieren, dass Pilatus den Wahrheitsanspruch Jesu zwar nicht in Abrede stellt, ihm aber klarmacht, dass die weltliche Macht für die Wahrheit nichts übrig hat.

Pilatus war der Wahrheit so nahe wie wenige. Allerdings nur körperlich, und er hatte keinen Vorteil gegenüber uns Nachgeborenen. Wir wissen schließlich, wohin die Reise nach dem Kreuzweg führte, dass das Grab nicht die letzte Ruhestätte war. Und trotzdem: Wie groß ist der Unglaube in dieser Welt? Wie groß ist die Skepsis selbst bei Christen, gar bei Klerikern? 

Wie oft zweifeltest du, zweifelte ich seit dem letzten Osterfest? Nie? 1- bis 2-mal? 3-mal? Dann wäre man bereits an jener Zahl angelangt, wie oft Petrus seinen Meister verleugnet hat. Petri Nachfolger in unseren Tagen scheint daran gefallen gefunden zu haben. Was sich Papst Franziskus gegenüber Gläubigen mittlerweile nicht nur in theologisch-moralischen Fragen erlaubt, sondern geradezu auch körperlich, lässt einen beinahe an dessen gesundem Verstand zweifeln. Wer es noch nicht gesehen hat, kann hier einen Blick darauf werfen, wie der Papst ausgewählte Gläubige brüskiert.





Angeblich möchte er den Kult um das Amt einbremsen. Wie passt es da dazu, dass er den Kult um seine Person sehr wohl unterstützt? Während er gerne als Selbstdarsteller auftritt, beschädigt er das Amt des Papstes. Diesem hat bereits sein Vorgänger Benedikt einen Bärendienst erwiesen, und dies nicht nur mit seinem Rücktritt.

Wenn wir nicht nur von der politischen, sondern auch von der geistlichen Elite immer wieder enttäuscht werden, so sollten wir einander umso mehr schätzen. Was Rom tut, was irgendein Bischof tut ... was ist das wert, solange die Gemeinschaft der Gläubigen spürbar ist?

Als vagabundierender Katholik führten mich meine in diesem Kalenderjahr bislang 7 Messbesuche in 6 verschiedene Kirchen. Am 5. Fastensonntag besuchte ich mit meiner Frau eine Kirche, an der wir bereits unzählige Male vorbeigefahren sind, ehe wir sie aus überwiegend praktischen Gründen aufgesucht haben. Die Gestaltung der Messe erinnerte ein wenig protestantische Feiern, ein bestimmt gut christliches Paar spielte zur Umrahmung Gitarre und sang wenig aufregenden Lobpreis, der Priester erzählte von der Bedeutung der Zeit in Worten, wo jeder einmal zustimmend nicken konnte, sofern ihn nicht die Müdigkeit erfasste und wegzudösen nicht mehr auszuschließen war. Es will nicht in meinen Kopf: Wir Christen haben Jesus im Talon, man möchte meinen, dass jede Predigt dazu geeignet sein würde, Feuer zu entfahren, wo keines war, und das, was schon brannte, in einen Flächenbrand zu verwandeln!
Lk 12,49: Was ist daran nicht zu verstehen? Setzt die Welt in Flammen! Wie der Heilige Geist mögen auch eure Worte über die Menschen kommen!

Wer die Wahrheit sagt, muss nicht still sein. Wer in Christus ist, in dem ist Christus. 

Was sagen dir die einzelnen Symbole auf diesem
Fastentuch?
Der erste Eindruck dieser Kirche machte mich skeptisch, einem oberflächlichen Blick geschuldet. Das karg geschmückte Gotteshaus wurde von einem Fastentuch in ... tja ... Pop-Art-Kunst-ähnlichem Stil dominiert. Was ist ein Fastentuch? In katholischen (und evangelischen, jedenfalls vereinzelt; Luther hielt nichts davon) Kirchen wird dieses am Aschermittwoch vor den Haupt-/Hochaltar gehängt und bleibt dort bis zum Karsamstag (Anfang und Ende des Aufziehens können allerdings variieren). Dieser Brauch ist seit dem 9. Jahrhundert belegt und geht wohl auf den jüdischen Tempelvorhang zurück. Die Gläubigen fasten während der Vorbereitung auf das Osterfest somit nicht nur kulinarisch, sondern auch mit den Augen. Die Tücher sind oft einfach, die Motivvielfalt und die Gestaltung sind aber frei. 

Dieses Fastentuch konnte nicht als sprichwörtliches Hungertuch durchgehen. Die Farbgestaltung und die Motive luden ein, die Augen schweifen zu lassen. Die etwas langatmige Predigt ließ mich schließlich Symbol für Symbol im Uhrzeigersinn um das Kreuz herum durchgehen, und ich las in Gedanken die dazugehörigen Bibelverse. Auch wenn das Tuch selbst meinen Geschmack nicht getroffen haben mag, so ließ es mich doch in Gedanken kommen, die in der Passionszeit (die für Katholiken am 5. Sonntag der Fastenzeit beginnt) angebracht sind.

Doch, wir fragten uns: Was ist Wahrheit? Ist es Wahrheit, wenn am anderen Ende der Welt ein Anschlag dafür sorgt, dass in Österreich von einer politischen Seite Alarm gerufen wird, um politischen Kleingeld herauszuschlagen? Oder könnte es sich bei diesem Kleingeld um 30 Silberlinge handeln?
Ist es Wahrheit, weil etwas in den Nachrichten zu hören war? Ist es Wahrheit, weil etwas auf Dreifalt zu lesen ist? 

Vieles bleibt unserem Wissen, unserer Wahrnehmung, unseren Sinnen unerkennbar. Der Sensualismus, nicht zuletzt Kind der Aufklärung, wird als gescheitert, als Sackgasse gelten müssen. Die Wahrheit ist geistig zu erfassen, dazu musst du KEIN Stück Holz spalten und KEINEN Stein aufheben. Du musst das Herz öffnen, damit du die Worte der Frohen Botschaft verstehen kannst. Diese Frohe Botschaft ist auf gar nicht so vielen Seiten nachzulesen, sodass auch mehrmaliges Studieren gut möglich ist. Das nächstgelegene Neue Testament hast du bestimmt in Griffweite! 

Niemand kann seine Hände in Unschuld waschen. Weder Pilatus noch du und ich. Selbstheilung und Selbsterlösung sind Werbemaschen. Wir WERDEN von der Schuld freigewaschen. Es ist Zeit, es zuzulassen und die richtige Seite zu wählen. 
1 Joh 4,6. Niemand ist frei, der nicht die Wahrheit kennt!



Dienstag, 2. April 2019

Wenn Machtverlust wehtut – am Beispiel der SPÖ

Den Feiertag verloren die Betroffenen übrigens,
weil die (rote!) Arbeiterkammer die Klage dagegen
finanzierte. Da hält jemand die Wähler für dumm.
Es ist nie lustig, wenn einem die eigenen Felle davonschwimmen. Die in Hinblick auf Macht und Einfluss in der Zweiten Republik Österreichs mehr als verwöhnte SPÖ taumelt nicht nur an der Spitze der Bundespartei, wissend, dass es nicht gut aussieht, aber noch nicht einmal das Schlimmste hinter der Partei liegt. 

Die rechtskonservative Regierung aus ÖVP und FPÖ hat die letzten Wahlen (Arbeiterkammer, also nicht gerade leichtes Terrain) gut überstanden, die Umfragen zeigen viel Zustimmung in der Bevölkerung, während die Sozialdemokratie nicht mehr weiß, wo rechts und links ist – bzw. Angst davor hat, ein "rechtes" Wort (zur rechten Zeit?) zu sagen.

Manche Ortspartei schlägt ob Wut und Unverständnis über die dem roten Riesen SPÖ entfremdeten Österreicher wild um sich. Wer sich dem Zorn und Hass hingibt, sorgt nicht selten dafür, sich selbst zu blamieren. Schalten die Synapsen des Gehirns nur noch auf Anpatzen und Kriminalisieren, tut man der eigenen Partei keinen gefallen. Dass die Bundes-SPÖ hier nur zusieht, verwundert – oder auch nicht.

Den politischen Gegner, der "Abschaum" ist,
für illegal erklären.
Das kennt man aus der Geschichte.
Bundesobfrau Rendi-Wagner hat die Partei nie in den Griff bekommen, der auch hier angekündigte Bauchfleck darf gegenwärtig in Slow Motion mitverfolgt werden. Sie maßregelt jeden in der SPÖ, der gegen den linken Mainstream zaghaft Einspruch erhebt, sie vergisst, die Parteibasis, die ihr ohnehin skeptisch gegenüberstand und -steht, wenigstens ab und zu zu streicheln. Dort trauert man bereits dem von ihr abgesägten Max Lercher hinterher. Christian Kern wird es noch schaffen, dass man dank seiner Nachfolgerin selbst ihm einmal hinterhertrauert. Und das ist nun wirklich nicht leicht!

Die FPÖ wählte in der Opposition besonders nach Haider einen fundamentalen Kurs gegenüber jeder Regierung, der mitverantwortlich dafür ist, programmatisch verarmt und personell ausgedünnt zu sein. Wieso sich die SPÖ nun in diese Rolle begibt, ist schleierhaft. Sowohl Programm als auch Personal bieten keinen Anlass, einen dieser Bereiche nicht möglichst zu verbessern! 

Umerziehung und Gefängnis als "gelindestes
Mittel" für den politischen Gegner. Hm, man
will die Gedanken der Genossen gar nicht zu
Ende denken ...
Manche sagen, regieren will gelernt sein. Man muss ergänzen: auch das Sitzen auf den harten Oppositionsbänken! Gut, die vielen Scheinchen, die monatlich den Kontostand unverhältnismäßig auffetten, werden gleichsam wie ein Pölsterchen den Allerwertesten entlasten. Aber hat man nicht Ideale, will man nicht etwas Sinnvolles beitragen, will man nicht "besser als die anderen" sein?  Bloß die selbstdefinierte Moral vor sich herzutragen ist keine Leistung. 

Eine SPÖ der alten Schule wäre wichtig für das Land. Die alte Schule ist nur leider abgebrannt, und der gesamte Ort hat sich in dieser Symbolik verändert. Das neue Gebäude darf nicht nur Stein auf Stein das alte imitieren. Es muss den Ansprüchen der Zeit genügen. Diese SPÖ genügt nicht. Schlimm genug, dass das stets für 25 % Wähleranteil reichen wird (viele sind der Partei "zu Dank verpflichtet", nicht wenige hat man eingebürgert ... Stopp, du Schelm!), doch kann das der Anspruch der Sozialdemokratie sein? 

Ein Mann im besten Alter, schielend und leicht rundlich, wurde auf den Posten eines Landeshauptmannes (Burgenland) weggelobt. Möge seine Stunde noch kommen!