Samstag, 20. Mai 2017

Die Crux mit den Umfragen - Monsieur Macron, Madame Le Pen und der Herr Kurz

Vorweg: Ich danke allen, die an der Umfrage zur französischen Präsidentschaftswahl teilgenommen haben! 

So spannend, wie die Dreifalt-Umfrage es prophezeite, war die tatsächliche Wahl nicht! 


Die Leserumfrage endete unentschieden!: Jeweils 9 Klicks konnten Madame Le Pen und Monsieur Macron auf sich verbuchen. War die Erwartungshaltung tatsächlich derart gespalten? Die Fragestellung bezog sich schließlich darauf, welchen Kandidaten man als Gewinner erwartet, nicht, welchen man sich als Sieger wünscht. 


Das wird den Lesern auch bewusst gewesen sein, weswegen ich davon ausgehe, dass der Wunsch ein wenig Vater des Gedankens war, dass sich die letztlich klare Außenseiterin (Der Kampf zweier Lager - Dreifalt sieht Le Pen chancenlos) gegen den Volksfront-Kandidaten behaupten würde. 

Letztlich konnte Macron zwei Drittel der Wähler hinter sich sammeln. Seine Aufgabe ist es nun, sich eine Basis für die Präsidentschaft zu verschaffen, was er versucht, in dem er seine neue Bewegung "En Marche!" in der Parteienlandschaft mittels diverser Aufforderungen an die Bürger, sich zu beteiligen verankern möchte. "En Marche!" bedeutet übrigens so viel wie "Vorwärts!". Der historisch gebildete Leser verbindet damit diverse sozialistische Zeitungen etwa in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, die sich jeweils diesen Namen gaben. So auch die "Avanti!", die Zeitung der italienischen Sozialisten, deren Chefredakteur ein gewisser Benito Mussolini war. Wie Mussolini entstammt auch Emmanuel Macron der sozialistischen Partei und war Wirtschaftsminister im Kabinett des Sozialisten Manuel Valls. Darin haben sich die Gemeinsamkeiten (hoffentlich) erschöpft.





Dreifalt fälscht keine Umfragen, zeigt aber, wie problematisch solche sind. Und trau keinem Zitat! Der Ursprung dieses Zitates wird Churchill zugeschrieben, allerdings ohne jeden Beleg. Bildquelle: SlidePlayer.org

So wie Macron es in Frankreich nun abseits der aus der Mode gekommenen (Alt-)Parteien versucht, schickt sich auch in Österreich ein Wunderwuzzi, ein junger Mann namens Sebastian Kurz, an, sich an die Spitze einer "Bewegung" zu setzen, um damit das faktisch höchste Amt der Republik zu erobern. Mit seiner Partei, der ÖVP, sah er die Chance verunmöglicht und setzt auf seine Popularität -die ihm jedenfalls Umfragen bescheinigen ...

Nur wenige sehen "linke Politik abgewählt", wenn ein Sozialist zum Präsidenten wird. Sebastian Kurz, wäre er nicht Politiker, taugte er zum ORF-Analysten.

Sebastian Kurz wird auf Dreifalt beleuchtet werden, haben wir es hier doch mit einer Person zu tun, die sich anschickt, Kanzler zu werden. Befeuert von den guten Umfragewerten von Kurz ist die ÖVP nach 72 Jahren Existenz bereit, sich für eine letzte Ehrenrunde auf eine "Liste Kurz" beschränken zu lassen.

Dieser Kurz schaffte es, sich ein gewisses Image aufzubauen. Doch steckt mehr dahinter, oder haben wir es mit einem Potjomkischen Dorf zu tun?

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