Mittwoch, 31. Juli 2019

Jubelstürme zum Thema Asylanten sind angebracht! Oder etwa doch nicht?

Hey hey, nein, du irrst dich: Kickl durfte seine Mauer nicht doch noch bauen. ⛔


Die Mainstreammedien Qualitätsmedien lassen uns voller Freude wissen: 44 % der Flüchtlinge von 2015 haben eine Arbeitsstelle (so kann man übrigens ebenfalls zum "Job" sagen) gefunden.
Alles Ansichtssache. 

Wir hüpfen, wir stimmen in den Chor der Glückseligen ein. 44 %, fast die Hälfte also. Aber, Moment. Darf man nachfragen, wieso die Statistik so präsentiert wird, wie sie präsentiert wird? Nur jene von 2015? Gab es davor und danach keine Flüchtlinge? Wir lesen weiters, die 44 % beziehen sich auf jene, die arbeiten dürfen. Ok, die anderen dürfen eben nicht, aber als Steuerzahler würde es uns der Vollständigkeit halber doch interessieren, wie viele Asylanten in absoluten Zahlen/Prozenten bei uns in Arbeit stehen. 

Im ORF freut man sich und lacht,
bis sogar die Gesichter rot sind.
Wichtig war es aber jedenfalls in der "Presse", bereits im Vorlauf darauf hinzuweisen, dass die Asylanten selbstverständlich keinem Österreicher den Arbeitsplatz wegnehmen. Danke dafür! Platz findet die gebildetste Zuwanderung aller Zeiten (© Sebastian Kurz) hauptsächlich in der Landwirtschaft (= Erntehelfer) und am Bau (wo sie es aber schwer haben, weil wir in den vergangen Jahren 400.000 EU-Bürger aufgenommen haben, die in diesen Sektor drängten, Juhu!). Wir werden sehen – oder auch nicht, mit Zahlen ist man bekanntlich vorsichtig, wenn diese zu Unmutsäußerungen führen könnten –, wie lange die Goldstücke (© Martin Schulz) letztlich für tatsächlich mehr als schlecht bezahlte Arbeit etwa im Falle der Erntehelfer in Arbeit bleiben werden.

9 % aller Arbeitslosen in unserem Land sind übrigens Asylanten. Das sind knapp 30.000 (offiziell, nach alter nationaler Berechnung wohl dezent mehr). 

Manchmal, wenigstens manchmal
sollte das Recht der Politik folgen.
Wenn wir an die Jubelmeldung vom Beginn zurückdenken und den Umkehrschluss ziehen: Die Arbeitslosenquote bei einer ohnehin bereits wohl nicht rein zufällig ausgewählten Subgruppe der Flüchtlinge beträgt 56 (!) Prozent

Vermutlich könnte so manche Zahl im Zusammenhang mit der Zuwanderung (der Begriff Asyl ist wohl nur zum Teil angebracht) besser aussehen, wäre der Beschluss der implodierten ÖVP/FPÖ-Regierung umgesetzt worden, wonach die Smartphones der Asylwerber nach Hinweisen bzgl. der Identität sowie der Fluchtroute durchsucht werden sollten. Aus Datenschutzgründen durfte diese Maßnahme nicht umgesetzt werden. Jedenfalls wäre es für die Zukunft wünschenswert, ein gewisser Striptease gehört im Falle des mit hohen Kosten verbundenen Wunsches nach Asyl ohne Frage dazu.

Eine letzte Bemerkung: 2015–2019, das ist keine kurze Zeit, selbst unter Berücksichtigung von im Durchschnitt über 2 Jahren Verfahrensdauer, um eine Arbeitsstelle zu finden.

Montag, 29. Juli 2019

"Abrahamitische Religionen" – alles dasselbe? Eine Randnotiz

Christentum, Islam, Judentum – uns Christen erzählt man gern (also, von unseren "Führungskräften" so verbreitet), dass diese Religionen mehr als nur wesensverwandt seien (fast hätte ich seelenverwandt geschrieben). Angeblich nur kulturell-geografische Unterschiede, eine entsprechend zeitlich versetzte Entstehung und andere an sich im Kern gar nicht so entscheidende Aspekte trennen die 3 sogenannten "abrahamitischen Religionen". Erzählt das einmal gläubigen Moslems und Juden; und nehmt all die Fetzen für den Haus-/Wohnungsputz mit, mit denen sie euch davonjagen

Wir wollen unseren Glauben an Jesus Christus und seinen Vater nicht mit Feuer und Schwert, auch nicht mit LKWs und Flugzeugen verbreiten oder uns herkunftsgeleitet von anderen abschließen, sondern die Wahrheit verkünden. Dazu gehört auch, Ungleiches nicht gleich zu nennen. Wer nicht anerkennt, dass sich Gott in Jesus von Nazareth geoffenbart hat, steht auf ein anderen Seite. Ist so. Wer Jesus nur als Propheten bezeichnet oder gar als Sohn einer Hure, gehört ganz offenbar etwas anderem an.

Eine dazu passende Randnotiz: Für einen jüdischen Gottesdienst braucht es 10 Menschen (sog. Minjan, i. e. 10 Männer bzw. Burschen ab 13 Jahren. Frauen und Mädchen zählen längst noch nicht in allen Gemeinden zu den "Menschen". Hier müssten Feministinnen kreischend aufheulen). Sind nicht 10 versammelt, sucht man auf den Straßen, bittet und bedrängt (wie eine jüdische Seite es nennt) Männer, doch dazuzustoßen. Es sind also 10, hergeleitet als der alttestamentarisch mehrfach genannten Vorstellung, dass eine Gemeinschaft aus zumindest 10 Menschen zu bestehen habe.  

Nun aber: Wie viele Menschen braucht man, um einen christlichen bzw. katholischen Gottesdienst zu feiern?

Wer im CIC lesen möchte, kann dies online tun
oder sich eine Ausgabe kaufen.
Kann, aber muss nicht bei Amazon sein –
sieh es als Symbolbild. ;-)
Es sind ... deren wenige. Genaueres folgt gleich, aber es sei schon auf Jesu Worte hingewiesen: "Wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind. da bin ich unter ihnen." (Mt 18,20). Wer sich mit der Sprache des Neuen Testaments beschäftigte, ahnt, dass er damit meinte, man müsse nicht lang herumzählen. Jetzt aber: Die Messen an sich werden, so sich niemand in der Kirche einfindet, auch vom Priester allein gehalten, um das unblutige Messopfer zu vollbringen. Manch Morgenmesse – die es aber ohnehin aus naheliegenden Gründen bald nicht mehr geben wird – findet so statt. Das war übrigens laut kanonischem Recht zwischenzeitlich verboten. Doch nach gültigem Codex Iuris Canonici (aktuellste Ausgabe des CIC: 2017) muss die Messe nicht ausfallen, wenn kein weiterer Gläubiger erscheint. Sollte dies in anderen christlichen Konfessionen abweichend sein, merke ich das auf Zuruf gerne an.

Alles gleich? Mitnichten. Eine Randnotiz, zugleich aber ein weiterer Unterschied, den es sich lohnt zu erwähnen. Wisse, wer du bist. Und sorgen wir dafür, dass die Priester Gesellschaft haben. Alles andere ist leider auch ein zusätzliches Argument für die strukturelle Minimierung, was den geistlichen Beistand anbelangt.

Donnerstag, 18. Juli 2019

Wenn der Osten darf, was sich der Westen wegnehmen ließ – Abtreibung ist ...?

... was ist Abtreibung für dich? Wie nimmt die russisch-orthodoxe Kirche aktuell dazu Stellung?

Angesichts der Abspaltung der Ostkirche (vor ca. 1.000 Jahren) könnte man diese als kleinen Bruder betrachten, oder besser: als kleine Brüder. Während die katholische Kirche als Kern einigermaßen geeint durch die Weltalter geht (aktuell, Europa betreffen: taumelt), finden wir eine erkleckliche Zahl von orthodoxen Nationalkirchen vor. Zuletzt gesellte sich, politisch motiviert, noch eine ukrainische dazu.

Wir haben es hier also mit kleinen Brüdern und Schwestern (seien wir einmal geschlechtergerecht) zu tun, die "zu spät gekommen" und aus diversen Gründen benachteiligt erscheinen könnten. Es mangelt an so manchem, könnte Unbedarften in den Sinn kommen. Doch hochmütig braucht man nicht mehr in den einst roten Osten zu blicken: Die Kirchen sind quicklebendig, erfahren Zustrom, vielfach auch politische Unterstützung. Sie dürfen weitgehend sagen, was sie für richtig und falsch halten. Welch ein theologisches Paradies! Oder sind die kleinen Geschwister auch mit jenem krankmachenden Gen belastet, das darauf harrt, aktiv zu werden? Oder ist es nicht genetisch, sondern eine Infektionskrankheit? Die Viren sind hochaktiv, im Gegensatz zur Grippe haben diese das ganze Jahr über Hochsaison: Die Bazillen in ihrer Gesamtheit zu benennen würde ich dem geschätzten Leser überlassen, die Kommentarfunktion ist offen.

Ehe ich den Pferdefuß an der eingangs geschilderten positiven Lage nenne, hier der aktuelle Grund, den Ostkirchen bzw. konkret der russisch-orthodoxen Kirche neiderfüllt auf ihre Lippen zu schauen. Während bei uns Kirche(n) und Parteien längst vor dem Baby-Massenmord in den Bäuchen der "Mütter" (nur biologisch! – wie wir vice versa oft genug zu hören bekommen, gehört zum Vatersein schließlich auch mehr ...) kapituliert haben und bestenfalls noch von umsorgender Beratung plappern, erlaubt sich die russisch-orthodoxe Kirche zu sagen, worum es sich bei Abtreibung handelt. Die "Mein Bauch gehört mir!-Fraktion muss nun tapfer sein, denn man findet dafür das entlarvende Wort MORD.

Man wagt es, Mord Mord zu nennen. Andere finden nichts dabei, "Zellklumpen" in den Abfalleimer zu werfen.

Wie die katholische Tagespost aktuell berichtet, veröffentlichte das Moskauer Patriarchat einen Entwurf eines Dokuments zum Thema Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens ab der Empfängnis.  Glasklare Worte. Glasklare christliche Haltung. Während Lebensschützer, die es wagen, mit Plakaten zu demonstrieren, mittlerweile auch von der offiziellen katholischen Kirche ungern gesehen werden, weiß man anderenorts noch um die Grundsätze.

Abtreibung ist Willkür. Das sei auch jenen gesagt, die in der Diskussion spätestens nach 5 Minuten mit den Ausnahmesituationen Vergewaltigung, Lebensgefahr der Mutter etc. zu argumentieren beginnen.


Das Problem ist nicht nur ein theologisches, es ist auch ein politisches, sei für jene Leser angemerkt, die Dreifalt eher besuchen, um die politischen Statement zu lesen. Wir werden angehalten, die ganze Welt zu retten, wenigstens alle Menschen aus allen Ländern. Gut so. Doch macht man leider bei unserem Nachwuchs (den man offenbar gerne ausradiert) eine Ausnahme. Hernach klagt man über den Bevölkerungsrückgang, den man durch Migration auszugleichen habe. Es dämmert: Hier steckt System dahinter.

Doch werden diese liberalen, ja liberalistischen Züge, die letztlich gesellschaftszersetzend sind, irgendwann auch Osteuropa erreichen und damit die Ostkirchen in die Defensive drängen, wie wir es von zuhause bereits kennen. Noch wehrt man sich, doch der Geist der Abkehr von allem Ewigen, Großen und Heiligen, allem Würdevollen, damit letztlich auch auch wahrhaft Menschlichem – zu oft als "Freiheit" fehlgedeutet – wird sich weiter breitmachen.

Es sei noch einmal gesagt: Hier haben wir auch politisches Problem vor uns. Erleben wir doch gleichsam im Zeitraffer eine demografische Transformation. Sofern du nicht in Hintertuxhausen lebst, wirst du wissen, wie anders die Straßen heute aussehen als noch vor 20 Jahren. Nur bei mangelndem Geist kann man sich darüber freuen, vielleicht braucht es sogar eine gehörige Portion  Hass auf alles Eigene dazu.

Märtyrer? Sind das heute nicht jene, die freitags das große Opfer des Schuleschwänzens vollbringen?


Doch grämt sich so mancher bei uns lieber über die eigene CO2-Bilanz. Bevorzugt aber über jene der anderen. Prioritätenlisten können so unterschiedlich ausfallen. 



Montag, 15. Juli 2019

Zum Teufel mit dem Teufel? Ein (verfrühter) Abgesang auf den Pferdefüßigen

Herder Korrespondenz: interessante Beiträge,
manchmal auch zum Kopfschütteln
Die furchteinflößende Melodie, die das Erscheinen des Gehörten begleitet, wird leiser – Fadeout. Naheliegend, dass eine Gesellschaft, die zu immer geringen Teilen an Gott glaubt, auch die Existenz des Teufels ad acta legt.

(Sozio-)kulturell schwimmt Satan aber auf einer Erfolgswelle. Nicht zuletzt bleiben auch filmische Leckerbissen genauso wie hundsmiserable Verfilmungen, die den Teufel zum Inhalt haben, Publikumsrenner. Mindestens finden sie stets ihre Zuseher, manche schaffen es zum Klassiker (Rosemaries Baby, Das Omen, Im Auftrag des Teufels). Doch die Kirche hat genug von ihm – mehr noch: Er ist kein er. Er ... ist bloß eine Imagination, eine Metapher. Gibt es den Teufel also gar nicht?

Der Glaube an das personifizierte Böse ist wohl so alt wie jeglicher Glaube an das Metaphysische an sich. In der Ausprägung absolut Gut gegen absolut Böse allerdings ohne Frage mit monotheistischen Religionen verknüpft. Die altvordere Götterwelt kannte göttliche Vertreter, die meistens gut waren, aber ab und zu halt doch auch, salopp gesagt, Schlingel waren. Mal belogen sie die Menschen, mal verführten sie deren Töchter ... darin spiegelte sich mitunter auch die Unvollkommenheit der Menschen selbst.

Ein Theologiestudium hat schon so manchen
vom rechten Weg abgebracht.
Mit dem Vater, den Jesus uns gezeigt hat, wandelte sich auch dieses Bild des (obersten) Gottes. Doch zeigte er uns nicht den wahren Gott, sondern offenbarte uns auch das Wesen und die Existenz des Gegenspielers. Am bekanntesten ist die Versuchung Jesu in der Wüste. Glaub man so manchem Theologen, führte Jesus diese Gespräche mit einem Fantasiewesen. Wieso ein Theologe einem solchen Spinner noch folgen sollte, ist unklar: Christen, die nicht (so richtig) an Christus glauben, gibt es aber nun einmal auf allen Bildungsstufen. 

Jesus trieb Dämonen aus, er war ein Exorzist. Etwas, was heute nur noch die wenigsten wahrhaben wollen, viele halten dies für "mittelalterlichen" Unfug, einem Menschen ein unreines Wesen auszutreiben. So kann es (ich hebe die Hand, hier!) passieren, dass einem der eine Priester sagt, es gebe keinen Teufel, während man einen anderen kennt, der in der Diözese für Exorzismen zuständig ist. 

Überholt und von gestern:
der Glaube an den Teufel
Zuletzt las ich in Herder Korrespondenz Spezial einen Beitrag von Oliver Lahl, seines Zeichens nicht irgendwer, sondern seit Jahren an wesentlichen Stellen der katholischen Kirche eingesetzt. Vieles offenbart sich in Nebensätzen. So war auch bei Lahls Beitrag einerseits spannend, dass (auch für ihn) mit Papst Franziskus ein "Frühling" einsetzte, aber dieser zu wenig Knospen treiben ließ. Andere würden sagen: Gott sei dank passierte nicht bereits noch mehr! Unter anderem findet der Mann es offenbar bedenklich, dass Franziskus immer noch vom Teufel redet. 

Eine moderne Theologie verträgt keinen Teufel! Eine moderne Theologie, die letztlich eine modernde ist, weil sie abstirbt. Getrieben vom Rationalismus wendet man sich von der Vorstellung ab, ein böses Wesen würde uns zum Schlechten verleiten. Man tut dies als Hirngespinst ab, als überkommen. Der logische nächste Schritt? Schon die Böhsen Onkelz sangen dereinst: "Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!"

So marschieren wir weiter, hin zu einem entchristlichten Europa. Vertreter der Kirche(n) stehen dabei an vorderster Front. Nichts macht den Teufel stärker als die wehrlosen Menschen, die seine Existenz leugnen.

Dienstag, 2. Juli 2019

Erinnerungen an bessere Zeiten. Heute: Harald Schmidt

Wer meiner Leser kennt noch Harald Schmidt bzw. schaltete pünktlich ein, wenn "Dirty Harry" im Kölner Studio Unterhaltung für Höhergebildete bot?

Lange ist es her. Die große Zeit der Show waren die Jahre von 1995 bis 2003 auf Sat. 1. Versuche, neu durchzustarten, gingen am selben Sender ebenso einigermaßen schief wie in der Folge im ZDF oder gar am Ende auf Sky. Dort beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie er selbst wiederholte Male betonte. Freilich gut dotiert. 

Es ist kein Wunder, waren doch die 90er- und frühen 2000er-Jahre wohl das Beste, was das Fernsehen an sich zu bieten hatte. Vielleicht liegt es an der subjektiven Perspektive der eigenen Jugend, der eigenen Identitätssuche, der Ausformung von Hoffnungen, die diese Zeit so besonders macht. Harald Schmidt war für mich ein wesentlicher Bestandteil davon.

Darf Schmidt? Er meint nein.
Ich sage: Schmidt darf alles.
In den letztern Wochen machte Schmidt, der fälschlicherweise mittlerweile ganz als Privatier gilt, von sich zu reden, als er Jan Böhmermanns Klasse als Moderator in Abrede stellte. Als Schmidt-Fan ahnte man: Da steckt auch eine Portion Abneigung gegen den linken Mainstream dabei, den Böhmermann personifiziert. Und siehe da, er legt nach. Schmidt im Interview auf ORF III, welches diesen Donnerstag (siehe Screenshot des Beitrags auf derstandard.at) ausgestrahlt wird:


"Heute würde ich mir sehr genau überlegen, was ich auf einer Bühne mache. Man muss heute damit rechnen, dass alles über ein soziales Netzwerk gleich rausgeht, verkürzt, falsch mitgeteilt und falsch kommentiert wird. [...] Mit den heutigen Maßstäben, auch der Political Correctness, der Sprachpolizei und des linksliberalen Mainstreams, hätte ich meine Show nach einer Woche abgenommen bekommen."

"der Standard.at" übertitel dieses Zitat ohne Frage ganz bewusst falsch mit "Schmidt über Social Media". Diese sind z. T. nur Agitationsmittel eben jener, zu denen nicht zuletzt "Der Standard" gehört, um Stimmung zu machen, Personen den Angriffen auszusetzen. Linksliberaler Mainstream mit Agitation und Verbotstendenzen gegenüber Andersdenkenden. 

Nicht zuletzt bei der ganzen Pro-Homo-und-so-weiter-Propaganda, die auf uns einprasselt. Schmidt im Word-Rap dazu:

Klare Ansage.

Und allein damit macht man sich bereits unbeliebt. Gut so! Schmidt – bekennender Katholik – hat klar wertkonservative Ansichten, die er humorvoll immer wieder in seine Sendungen eingebracht hat. 

Wer ein Stündchen Vergnügen sucht, ist mit einer Folge von Harald Schmidt (YouTube sei dank) stets gut bedient. Interessant ist sicher auch das ganze Interview (Donnerstag, 4. 7. 2019, ORF III, 19:45) des alten weißen Mannes. 

Montag, 1. Juli 2019

Welches ist das größte Gebot für Christen? Und: welches das schwierigste?

Welches Gebot ist das größte, das höchste? Was antwortest du für dich spontan?

Jesus gab auf diese Frage eine doppelte Antwort, die doch nur eine ist und in Wirklichkeit sogar alles: 
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen ... [...] Das ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Mt 22,37–40)

Wie Jesus noch anfügt, hängen daran alle Gesetze und die Propheten. Das größte Gebot ist also ein Doppelgebot, das die Grundlage aller anderen ist. Wenn wir Gott lieben, müssen wir auch unseren Nächsten lieben. Es ist zwingend Folge der Liebe zum Vater, dass wir unsere Brüder und Schwestern, auch wenn wir sie mitunter ermahnen müssen, doch lieben. Wir sind Gottes Kinder, wir sind eins mit ihm, wenn wir die Bindung nicht willentlich lösen, so wir einmal im Stand der Nachfolge sind. 

Wie uns selbst: Sich selbst zu lieben ist oft eine Aufgabe, die vielen alles abverlangt. Zum einen haben wir es mit den offensichtlich Selbstverliebten zu tun, deren Eigenliebe keinen Platz mehr für andere lässt. So verkehrt sich diese Liebe in ein Nichts. Zu anderen aber mit jenen, die sich selbst niemals wertschätzen, die sich niemals als ausreichend empfinden. Sie sind (für sich selbst) zu hässlich, zu dumm, zu arm, zu langweilig, der Blick in den Spiegel schmerzt. In einer Welt, die den oberflächlichen Erfolg zelebriert, die es sogar weitgehend akzeptiert, dass dieses Zelebrieren nichts anderes ist, als ein Fake-Bild eines nichtexistierenden oder wenigstens verzerrten Ichs zu präsentieren. Auto, Haus und Urlaub auf Pump, das Gesicht glattgebügelt, die Brust operiert, die ach-so-tollen Kinder abseits von Facebook nur lästige Pflicht. Echt ist nichts davon, es ist ein Trugbild, das oftmals die Leere überdecken soll. Zu oft gelingt das, der gewünschte Effekt, Bewunderung und ein wenig Neid hervorzurufen, glückt öfter, als man denkt. 

"Spieglein, Spieglein an der Wand,
Sag mir, wer ist die erste Kanzlerin im Land?"


"Du! Aber du hast 0 Wählerstimmen hinter dir."

Foto aus: derstandard.at
Sidestep: Österreichs erste Kanzlerin wird laut Meinung eines Arztes dafür sorgen, dass die ohnehin schon boomende Schönheits"medizin" weiteren Zulauf erhält. Wie er lachend anmerkte, wäre das beste Mittel gegen Falten im Gesicht aber, "einen Bauch zu haben". Wer möchte dem klugen Mann widersprechen?
Übrigens: Gibt man auf Google Bierlein ein, ergänzt Google Schönheits-OP. Schlimmstes Zeugnis für missglückte Maßnahmen im Rebuilding.

Liebe: Sie ist mitunter eine Falle – alle zu lieben wird gleichgesetzt damit, alle zu tolerieren. Das ist selbstverständlich nicht gottgefällig, wenn wir etwa an den Monat Juni zurückdenken, der ganz im Zeichen der Liebe stand. Der Liebe für und von allen, schwul, trans-irgendwas, ganz egal. Die angeblich so unterdrückte Minderheit wurde von allen Konzernen und fast allen Regierungen emporgehoben, bis zum britischen Königshaus hinauf reichte die Ehrerbietung. Liebe bedeutet aber, auch auf Verfehlungen hinzuweisen. Was wäre aus uns geworden, hätten unsere Eltern darauf verzichtet, uns den Unterschied zwischen richtig und falsch beizubringen? Es ist der einzig gangbare pädagogische Weg, Lernende anzuweisen, wie sie am besten ans Ziel kommen, wie sie das meiste aus sich herausholen. Und so ist es auch theologisch: Religionen sind gleichwertig, Unterschiede in den Konfessionen nur da, um sie zu überwinden, das Ziel der Weltreligion analog zur Weltregierung scheint nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Alle sind gleich, alles ist gleich? Das würde bedeuten, alles wäre egal. Ist es aber nicht.

Die Liebe zu sich selbst ist auch die Zufriedenheit mit sich selbst. Hier gilt es, realistische Ziele zu haben. Nicht jeder wird einmal in den Top 10 der Hitparade landen, die meisten werden es beim Singen unter der Dusche belassen müssen. Wenn du an dir selbst zweifelst, überlege dir 3 Dinge, die an dir richtig gut sind. 3 ist viel, wie wir zuletzt festgehalten haben: Tres faciunt collegium!

Hast du 3 Dinge an dir gefunden, die vorbildlich sind, die anderen Freude bereiten, die dich ein wenig stolz machen? Dann hüte und kultiviere sie. Und dann kannst du ja weitere Aspekte an dir betonen und entwickeln. Der Blick in den Spiegel wird mit der Zeit immer erfreulicher. Andere zu lieben, anderen etwas zu gönnen wird dir fortan öfter und öfter gelingen.

Hast du dich einmal gefragt, was das schwierigste Gebot ist? Oder gehörst du ohnehin zu denen, die zufrieden sind, solange sie niemanden umgebracht haben? Nein. Besonders schwer ... da fallen dir sicher einige Kandidaten ein. Für mich ist es abermals die Liebe, und zwar in der Hinsicht, unsere Feinde zu lieben. Gar für sie zu beten. Ein Gebot, das fast übermenschlicher Größe bedarf. Ich gestehe: Ich bin schon froh, allen vergeben zu können, die mir Böses getan haben oder dies wollten. Allerdings fällt mir auf, dass sich die Zahl meiner "Feinde", seit ich Christ bin, in Richtung 0 entwickelt hat. 

Unser Vermögen, zu lieben, wächst mit dem Vermögen, zufrieden in den Spiegel zu blicken. Nicht aus purer Eitelkeit, Überheblichkeit oder Oberflächlichkeit. Es ist ein zufriedenes Lächeln, ein zufriedener Blick, weil du weißt: Ich bin wertvoll.

Vielleicht schaffen wir es, unseren echten Wert so weit zu steigern, dass wir auch noch Jesu Aufforderung, unsere Feinde zu lieben, umsetzen können. Wenn du das bereits kannst, sind Tipps willkommen.