Sonntag, 17. März 2019

Wenn Kreuze zum Balken im Auge werden

Findet bei kath-kirche-kaernten.at niemand, 
dass derartige Kreuze ein Hohn sind?
Den Splitter im Auge unserer Brüder sehen wir, aber auch die Balken in den eigenen! Wenn zuletzt die "Fortschrittlichkeit" der evangelischen Kirchen skeptisch beäugt wurde, gibt es auch wieder einmal eine Schelte für die Brüder in den Reihen der katholischen Kirche. Die vermeintliche Fortschrittlichkeit bedeutet dort ein Fortschreiten im Sinne eines Weggehens von Gott, während hier der Balken in ausgewählten Priesterseminarkapellen das Kreuz selbst darstellt. 
Vandalismus? Nein, das gehört sich (dort) so.
Priesterseminarkapelle Graz
.

Wie dreist kann man sein, ein Kreuz derart zu verunstalten? Zu Recht würde man Vandalismus vermuten, eine Verhöhnung, eventuell einen Hermann Nitsch, der hier gewütet hat. Doch so lässt man sich das Kreuz zur Andacht für angehende Priester gestalten. Absichtlich. 

Das Kreuz gilt uns als oberstes Symbol unseres Glaubens, unserer Verbundenheit mit Jesus, es steht für sein Erlösungswerk, das in jeder Heiligen Messe zentraler Punkt ist/sein sollte. In Anlehnung an den kurz zurückliegenden Aschermittwoch möchte man gewissen führenden Kreisen zurufen: Kehrt um!  

Kehrt um und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,15)

Von der Wärme, die Kälte bringt

Noch gibt es 13.000 Evangelisch-Reformierte in Österreich.
Anpassung an den Zeitgeist wird die Zahl nicht größer werden lassen.
Der Letzte macht das Licht aus.
"Willkommen im 20. Jahrhundert!", meinte ein begeisterter Poster im "Die Presse"-Forum. Schmunzeln ob der Unbildung ist erlaubt, die Sache an sich ist aber ernst, wieder einmal. Die Synode vom 16. März 2019 hat beschlossen: Die evangelisch-reformierte Kirche H. B. hat die Lutheraner am Weg ins Nichts überholt und belässt es nicht beim bloßen Segnen homosexueller Paare, die in dieser verwirrten "Kirche" (Kirche kann man nun wirklich nicht mehr schreiben) künftig Ehen schließen dürfen. Gut, fürderhin ist das vielleicht auch in Kegelvereinen möglich – da würde dann wenigstens das sprichwörtliche "mit Kind und Kegel" endlich den breiten Massen verständlich werden.

Applaus kommt selbstverständlich von dort, wo die Kirche(n) stets nur mit Beifall bedacht werden, wenn sie sich wieder einmal selbst verleugnen. Ich höre den Hahn abermals krähen. Er scheint mir langsam heißer zu werden. 

Der Weg in die Gottlosigkeit ist gemütlich, wohlig warm. Alle haben sich lieb, alle malen Regenbögen und besingen diese. Alle haben das Recht so zu sein, wie sie sind (Sind die eigentlich wirklich so? Ich halte es vielfach für Maskerade.) Während sich alle (Nein, nicht alle, da gibt es ein Dorf, das Widerstand leistet ...) in ihre rosaroten Wollpullover einwickeln, spüren sie nicht, dass die Gesellschaft in Wahrheit kalt wird. Kalt, ob des Mangels an Glauben sowie wahren und ewigen Werten. Kalt, weil die Wärme echter Familie und stets loyaler Freundschaft immer öfter fehlt. Kalt, weil die Richtung vom Vater wegführt. 

Dort, wo der Weg endet, ist es mehr als warm. Geradezu höllisch heiß.

Sonntag, 10. März 2019

"Ich erkläre euch zu Mann und Mann/Frau und Frau!" – ein Kommentar zur protestantischen Segnung homosexueller Beziehungen

In den Jugendjahren lachten wir über plumpe Schmähs von Kabarettisten wie "Grüß Gott, Herr Maier, wie geht es dem Gatten?", heute ist das alles kein Witz mehr, das Lachen ist längst einem Kopfschütteln gewichen. Dass von Staats wegen gleichgeschlechtliche Verpartnerungen und jüngeren Datums sogar Ehen in Österreich geschlossen werden dürfen, ist in absoluter Abkehr von allem Natürlichen und Christlichem keine große Überraschung. Wenn christliche Kirchen nachziehen, um sich dem Zeitgeist anzupassen, ist es aber ein Sakrileg. Dass die evangelische Kirche für den aktuellen Unfug das Alte Testament hinter sich gelassen hat, ist ebenso zu bezweifeln. Somit stellen sie sich mit folgend dargestelltem Beschluss außerhalb ihrer eigenen Schriften. Für die offizielle evangelische Kirche gilt: Damit habt ihr eurer "sola scriptura" ("allein durch die Schrift") selbst ad absurdum geführt.

Die Protestanten Österreichs waren medial lange Zeit kein Thema mehr. Nun sind sie gleich in zwei Angelegenheiten ins Blickfeld gerückt. Einige Worte zum leidigen (!) Karfreitagsthema wurden bereits gesagt, gestern wurde in den Medien verbreitet, was längst so gut wie beschlossene Sache war, ehe die Synode der Evangelischen Kirche A. B. am Abend des 9. März 2019 beschloss, künftig homosexuelle Paare in einem offiziell-öffentlichen Gottesdienst segnen zu wollen. Sie nennen dies "eheanalog". Die Ehe sei aber weiterhin Mann und Frau vorbehalten. Aha: eheanalog, aber keine echte Ehe. Nachtigall, ick hör die trappsen! 

Die Schwulenaktivisten unter reformiert-regenbogenfarbenen Fahnen werden sich nicht befriedigt zeigen. Bereits dieser Schritt ist in Wirklichkeit nur eines: einer in den Abgrund. Wie ein Bloggerkollege, der freikirchlich orientiert ist und die Katholiken verabscheut, kürzlich über seine lutheranischen Brüder und Schwestern meinte, sei bei diesen alles egal, alles verloren, während die Katholiken wenigstens noch Grundsätze hätten. 

Welch passendes Gandalf-Zitat: "Eins muss Euch
gewahr sein, Dinge kommen nun ins Rollen. die nicht
aufzuhalten sind." Wer wird im übertragenen Sinne nach
Minas Tirith reiten?
Der Beschluss wurde mit 2/3-Mehrheit gefällt. Ob die Zustimmung im einfachen evangelischen Kirchenvolk auch in dieser Höhe liegt, darf an sich bezweifelt werden. Dieses Andienen an die Mächtigen wird langfristig keinen Vorteil bringen. Liebe Christen aller Konfessionen: Es wird nie genug sein, ehe ihr alles aufgebt! Der Applaus von kirchenfernen und christenfeindlichen Kreisen wird abebben, Einmal eingeknickt ist man auch ein denkbar leichtes Opfer. 

Es sei Gottes Gericht, dass just in diesem Moment Gott den Feiertag des Karfreitags gestrichen habe, las ich vorhin bei einem anderen Bloggerkollegen. Gut, das ist ein zynischer Zugang, zumal nicht Gottes Gericht, sondern der Europäische Gerichtshof, der an sich auch nicht gerade auf christlicher Basis steht, dieses Urteil nach Klage eines Gottfernen getroffen hat. Und doch passt es ins Bild: Wer ins Wanken kommt, dem nimmt der Feind auch noch eine Stütze. 

Die katholischen Brüder und Schwestern dürfen sich darauf vorbereiten, dass das aktuelle Pontifikat – so es noch länger andauert auch für sie noch so manche Überraschung parat hält. Die Homoehe könnte eine davon sein, will man doch auch auf anderem Gebiet den "erfolgreichen" Weg der Protestanten imitieren und denkt ernsthaft über ein Ende des Zölibats nach. Als gäbe es dort nicht genauso einen Priestermangel. Dieser ist selbstverständlich auf andere Gründe zurückzuführen als auf das ehelose Leben. Ganz im Gegenteil wird eine aufgeweichte Haltung diesen noch verschärfen. Wozu so ein Opfer zu erbringen, wenn offenbar alles auf wackeligen Beinen steht, alles infrage gestellt wird? 

Seid fest, unerschütterlich! (1 Kor 15,58)
Einmal mehr gilt: Wenn die vorgeblichen Hirten euch und uns ins Verderben führen wollen, so müssen die Schafe selbst zu Hirten werden! Unterstützt euch, und werdet aktiv, sagt, was Sache ist, sagt nein zu den (Ver-)Führern, wenn sie selbst auf Abwege geraten sind.




Sonntag, 3. März 2019

KarFREItag oder KarNICHTFREItag?

Die augenblickliche Debatte um den arbeitsfreien Karfreitag schlägt hohe Wellen, ist aber ebenso verlogen wie scheinheilig. (Rote, grüne, linke, aber auch altschwarze, also innerparteiliche Gegner von Sebastian Kurz ...) Funktionäre und Institutionen, die sich bislang nicht als Verteidiger christlicher Werte und Bastionen hervorgetan haben, sehen eine willkommene Gelegenheit, der schwarz-blauen Bundesregierung eine vor den Latz zu knallen. Und sie tun dabei ein Weiteres: Sie ziehen die Debatte bloß auf den arbeitsfreien Tag herunter. Die geistig-seelische Komponente bleibt außen vor.

Bislang galt die Regelung des arbeitsfreien Karfreitags für Protestanten, für die aufgrund ihres Grundsatzes Solus Christus der Karfreitag besonders ins Zentrum rückt. Weiters kamen auch Altkatholiken in den Genuss eines freien Tages bzw. von Feiertagszuschlägen. Ein (halber) freier Arbeitstag galt zudem bislang für Beamte, die um 12 Uhr die Arbeit bzw. die Imitation der Arbeit einstellen durften. 

Wirtschaftsvertreter jammern ob angeblich
so vieler Feiertage. Wer jammern will, wird
immer etwas finden.
Warum sich das ändert? Ein nichtevangelischer Arbeitnehmer (laut anderer Quelle: ohne religiöses Bekenntnis) klagte, der Europäische Gerichtshof kam zum Entschluss: Hier liegt eine Ungleichbehandlung vor. Soweit, so verständlich. Vermutlich wussten bislang wenige Menschen über diese Regelung Bescheid. Zum Leidwesen der bislang Privilegierten fürchte ich, die wenigsten Menschen haben nun dafür Verständnis, wie es bislang gehandhabt wurde. Erwähnt sei, dass die Klage von der Arbeiterkammer unterstützt wurde, womit sie sozusagen den freien Karfreitag für Evangelische (und andere) mitweggeklagt hat.


Karfreitag frei für alle? Die wenig Arbeitswütigen hatten sogleich die ihrer Meinung nach ideale Lösung zur Hand: Geben wir einfach allen frei! Die Wirtschaftsvertreter schüttelten sofort den Kopf, das könne man sich nicht leisten. Der Handel war der Erste, der aufstöhnte, als die Debatte darauf hinauszulaufen schien, dass alle Arbeitnehmer ab 14 Uhr frei haben sollten: Feiertagszuschläge für den halben Tag, das liegt nicht drinnen! Lieber Handel, wenn das so sein sollte, dann macht ihr bei eurer Ausbeutung von Angestellten wie Lieferanten noch immer einiges falsch.


Die Halbtagslösung galt als fix, als sie doch wieder fiel. Nun wird frei haben, wer frei will, einen Urlaubstag zu "opfern" wird denjenigen, die innere Einkehr halten oder gar eine Kirche besuchen möchten, wohl zuzumuten sein, scheint die Meinung der Politik zu sein. Vielleicht nicht zu Unrecht. 

Die Debatte drehte sich allzu oft nur noch darum, dass die Arbeitnehmer frei haben sollten. Alle. Gleich, welchen Bekenntnisses. Gleich, ob sie an diesem Tag einkaufen oder sporteln gehen, ob sie den Tag im Bett verbringen, oder ob sie den arbeitsfreien Tag für ihr religiöses Leben nützen. Es ist nichts anderes als billiger Populismus, wenn man hier, um politisches Kleingeld herauszuschlagen, die Protestanten gleichsam ausnützt, um sie für den eigenen (vermeintlichen) politischen Vorteil stellvertretend anzuführen, um im Gefolge gleich alle Arbeiter und Angestellten sowie Beamte mit ins Boot zu holen. Ob sie unter anderem die SPÖ hier Gutes tut, was sie nicht zuletzt im Rahmen der Arbeiterkammern diesbezüglich aufführt, wage ich zu bezweifeln.

In your Face! Die Österreicher geben Gas, das zeigt
sich nicht nur in dieser Statistik!
Und doch, auch wenn das nicht der urtümlich inneliegende Sinn sein soll: Die Österreicher arbeiten viel, sie arbeiten fleißig (überwiegend, wir wissen von Kanzler Sebastian Kurz, dass viele Wiener nur noch aufstehen, um die Kinder in die Schule zu schicken ...), im EU-Schnitt sind die Arbeitszeiten ganz vorne dabei. 2017 lag Österreich hier an 2. Stelle (Fun Fact: hinter Griechenland). Die Gesamtzahl der Feiertage liegt im oberen Mittelfeld, daran hätte sich auch mit einem weiteren Feiertag nichts dramatisch geändert. Die Wertschöpfung der tüchtigen Österreicher ist groß, und der Wert eines freien Tages, sei es eben auch bloß zur Erholung, ist indirekt auch für den Arbeitgeber vorhanden. Dass hier vor allem die FPÖ eine Chance verpasst, sich auch gegen den Koalitionspartner ÖVP – die ohne Frage, wann immer es geht, die oberflächlich betrachtet den Wirtschaftstreibenden helfende Ansicht vertritt,– durchzusetzen, wenigstens Paroli zu bieten, ist taktisch auch abseits des Wunsches, nach außen harmonisch aufzutreten, ein Fehler. Hier hätte man sich als sozial im Sinne der Arbeitnehmer, aber auch als christlich im Sinne der evangelischen und altkatholischen Brüder und Schwestern beweisen können. Und selbst wir Katholiken hätten uns vielfach gefreut, am Karfreitag um 15 Uhr ("zur neunten Stunde") nicht nur ein wenig innerlich zu verharren, um dem Liebestod unseres Herrn Jesus Christus zu gedenken.

Vielleicht ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ein grundsätzlich freier Karfreitag wäre im christlichen Sinne, selbst ein Tausch mit dem Pfingstmontag wäre religiös vorteilhaft. Doch sehe ich hier schon den Tourismus toben: Ihr nehmt uns die Urlauber weg! Leider ist die Diskussion profan, uns Gläubigen bleibt letztlich, das beste aus dem zu machen, was wir zur Verfügung haben! Und so geben wir heute wie damals dem Kaiser, was er einfordert, und Gott, was diesem zusteht.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine Fastenzeit der Einkehr, der Reinigung von Geist und Körper. Der bevorstehende Aschermittwoch ist zwar ebenfalls nicht arbeitsfrei, die Abendstunden bieten hier aber in vielen Pfarren die Möglichkeit, sich das Aschenkreuz auf die Stirn geben zu lassen, als Zeichen der eigenen Vergänglichkeit. Ein schöner Brauch zum Einstieg in die Fastenzeit und in die Vorbereitung auf Ostern.