Sonntag, 10. März 2019

"Ich erkläre euch zu Mann und Mann/Frau und Frau!" – ein Kommentar zur protestantischen Segnung homosexueller Beziehungen

In den Jugendjahren lachten wir über plumpe Schmähs von Kabarettisten wie "Grüß Gott, Herr Maier, wie geht es dem Gatten?", heute ist das alles kein Witz mehr, das Lachen ist längst einem Kopfschütteln gewichen. Dass von Staats wegen gleichgeschlechtliche Verpartnerungen und jüngeren Datums sogar Ehen in Österreich geschlossen werden dürfen, ist in absoluter Abkehr von allem Natürlichen und Christlichem keine große Überraschung. Wenn christliche Kirchen nachziehen, um sich dem Zeitgeist anzupassen, ist es aber ein Sakrileg. Dass die evangelische Kirche für den aktuellen Unfug das Alte Testament hinter sich gelassen hat, ist ebenso zu bezweifeln. Somit stellen sie sich mit folgend dargestelltem Beschluss außerhalb ihrer eigenen Schriften. Für die offizielle evangelische Kirche gilt: Damit habt ihr eurer "sola scriptura" ("allein durch die Schrift") selbst ad absurdum geführt.

Die Protestanten Österreichs waren medial lange Zeit kein Thema mehr. Nun sind sie gleich in zwei Angelegenheiten ins Blickfeld gerückt. Einige Worte zum leidigen (!) Karfreitagsthema wurden bereits gesagt, gestern wurde in den Medien verbreitet, was längst so gut wie beschlossene Sache war, ehe die Synode der Evangelischen Kirche A. B. am Abend des 9. März 2019 beschloss, künftig homosexuelle Paare in einem offiziell-öffentlichen Gottesdienst segnen zu wollen. Sie nennen dies "eheanalog". Die Ehe sei aber weiterhin Mann und Frau vorbehalten. Aha: eheanalog, aber keine echte Ehe. Nachtigall, ick hör die trappsen! 

Die Schwulenaktivisten unter reformiert-regenbogenfarbenen Fahnen werden sich nicht befriedigt zeigen. Bereits dieser Schritt ist in Wirklichkeit nur eines: einer in den Abgrund. Wie ein Bloggerkollege, der freikirchlich orientiert ist und die Katholiken verabscheut, kürzlich über seine lutheranischen Brüder und Schwestern meinte, sei bei diesen alles egal, alles verloren, während die Katholiken wenigstens noch Grundsätze hätten. 

Welch passendes Gandalf-Zitat: "Eins muss Euch
gewahr sein, Dinge kommen nun ins Rollen. die nicht
aufzuhalten sind." Wer wird im übertragenen Sinne nach
Minas Tirith reiten?
Der Beschluss wurde mit 2/3-Mehrheit gefällt. Ob die Zustimmung im einfachen evangelischen Kirchenvolk auch in dieser Höhe liegt, darf an sich bezweifelt werden. Dieses Andienen an die Mächtigen wird langfristig keinen Vorteil bringen. Liebe Christen aller Konfessionen: Es wird nie genug sein, ehe ihr alles aufgebt! Der Applaus von kirchenfernen und christenfeindlichen Kreisen wird abebben, Einmal eingeknickt ist man auch ein denkbar leichtes Opfer. 

Es sei Gottes Gericht, dass just in diesem Moment Gott den Feiertag des Karfreitags gestrichen habe, las ich vorhin bei einem anderen Bloggerkollegen. Gut, das ist ein zynischer Zugang, zumal nicht Gottes Gericht, sondern der Europäische Gerichtshof, der an sich auch nicht gerade auf christlicher Basis steht, dieses Urteil nach Klage eines Gottfernen getroffen hat. Und doch passt es ins Bild: Wer ins Wanken kommt, dem nimmt der Feind auch noch eine Stütze. 

Die katholischen Brüder und Schwestern dürfen sich darauf vorbereiten, dass das aktuelle Pontifikat – so es noch länger andauert auch für sie noch so manche Überraschung parat hält. Die Homoehe könnte eine davon sein, will man doch auch auf anderem Gebiet den "erfolgreichen" Weg der Protestanten imitieren und denkt ernsthaft über ein Ende des Zölibats nach. Als gäbe es dort nicht genauso einen Priestermangel. Dieser ist selbstverständlich auf andere Gründe zurückzuführen als auf das ehelose Leben. Ganz im Gegenteil wird eine aufgeweichte Haltung diesen noch verschärfen. Wozu so ein Opfer zu erbringen, wenn offenbar alles auf wackeligen Beinen steht, alles infrage gestellt wird? 

Seid fest, unerschütterlich! (1 Kor 15,58)
Einmal mehr gilt: Wenn die vorgeblichen Hirten euch und uns ins Verderben führen wollen, so müssen die Schafe selbst zu Hirten werden! Unterstützt euch, und werdet aktiv, sagt, was Sache ist, sagt nein zu den (Ver-)Führern, wenn sie selbst auf Abwege geraten sind.




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