Sonntag, 3. Dezember 2017

Wer im Kühlschrank sitzt soll nicht mit Schweinen werfen!

Für die Christen hat nun der Advent begonnen, was manche Nichtchristen wieder in den Irrsinn treiben wird. Immerhin befinden sich nun in den Christkindlmärkten Polizeikräfte vor Ort, dazu Betonpoller, falls ein Moslem wieder einmal in der Fußgängerzone mit dem LKW nach dem Weg fragen möchte. 

Doch auch eine andere Religion, in der Gott ebenso keinen Sohn hat - wie bei den Moslems -, sondern der Messias "nur" ein Prophet sein wird, wenn er denn für sie kommt (oder sie ihn dieses Mal erkennen - was für eine schwierige Thematik!), wird vom Weihnachtstrubel nur wenig angesteckt. Seit dem 17. Jahrhundert gibt es für orthodoxe Juden den Brauch, an unserem Heiligen Abend nicht in der Thora zu lesen, sondern stattdessen z. B. Schach zu spielen, um den Christen keine wie immer geartete spirituelle Kraft "versehentlich" zukommen zu lassen. In dieser "Nittelnacht", wie sie es nennen, sind sie besonders bemüht, dem "Juden J", wie sie ihn in eher harmloser Manier unter anderem heißen, keine Ehrerbietung zu erweisen. 

Das eine oder andere könnten sie jedoch zweifelsohne von ihm lernen:


Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift: 
Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. 
(Mt 15,10f)



Tatsächlich diskutieren sie aber noch heute, wie man am Sabbat mit diesen modernen Kühlschränken umzugehen habe. Schließlich, so praktisch das auch sei, Jehova hat ihnen verboten, an diesem Tag einen Lichtschalter zu betätigen, und dieses Licht geht schließlich automatisch mit dem Öffnen der Türe an.
Schwer vorstellbar, dass diese so einfache und zugleich so wirksame Erfindung jemanden ins Grübeln bringen kann, ihn gar etwa dazu bewegt, dagegen vorzugehen!

Auf ein Leben gerechnet spart man so vermutlich sogar ein bissl was
bei der Stromrechnung! ;-)
Und so empfiehlt eine orthodoxe israelische Jüdin und Buchautorin in ihrem deutschsprachigen religiösen Blog, gleich beim Kauf ein für alle Mal oder sonst an jedem Sabbat die Glühbirne herauszudrehen!



Aber seien wir nicht so garstig, die Juden bekommen ihre Regeln schon gemeistert, wir kennen das ja auch mit dem Eruv-Schmäh.

Doch zur Häme gibt es keinen Anlass, wenn wir an uns selbst denken. Wie die großen Verteidiger des christlichen Abendlandes zu dessen Werten offenbar auch Saufen, Fressen und Herumhuren hinzugefügt haben, ohne dass es jemandem großartig auffällt, ist Indiz genug, dass einiges im Argen liegt. "Mir loss ma uns unsa Art zu lebn net nehman!" Applaus. 

(Anstehende) christliche Hochfeste sind immer eine Chance, sich selbst zu hinterfragen. Im Normalfall wird man genug finden, was man als verbesserungswürdig empfindet. Einmal erkannt bietet sich die Gelegenheit, dies zu ändern. Es muss ja nicht gleich alles mit einem Mal sein. Doch wir können gewiss sein: 1 Bekehrter ist mehr wert als 99 Frömmler. 


Ein selbstgebundener Adventkranz geht besonders zu Herzen





Ich wünsche dir einen besinnlichen Advent!


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