Samstag, 23. Dezember 2017

Weihnachten: Familie und Jesus

Ein großes Statement in Zeiten des Aufstandes
gegen die Sexualisierung der Frauen!
Helene Fischer in ihrer Poledancing-Show,
versehentlich als Weihnachts-Show betitelt.
Es weihnachtet sehr! Oder halt halbwegs. Die Winterlandschaften von einst finden sich nur noch in den touristischen Skiregionen (keine Sorge, du bist trotzdem nicht Schuld am Klimawandel), die Geschäfte ersparen sich überwiegend den Christbaum vor der Eingangstüre, die einstmals Süßer-die-Glocken-nie-klingen-geschädigten Verkäuferinnen früherer Jahre dürften sich längst mit dem ganzjährigen Einheitsbrei aus den Lautsprecherboxen angefreundet haben. Nicht einmal mit dem Weihnachtspopgedudel wird man als Nichtradiohörer irgendwo belästigt. So musste ich "Last Christmas" von Wham! extra auf Youtube anklicken, um sagen zu können: "Ich kann´s nicht mehr hören!"

Auch Prostituierte sollten zu
Weihnachten freihaben?
Keine Sorge, es handelt
sich um eine Aufzeichnung!
In der Weihnachtsbäckerei der öffentlich-
rechtlichen Fernsehsender
ZDF und ORF am
Christtag.
Viele prangern den Konsum, den Irrsinn der überdimensionierten Geschenke an. Natürlich zu recht, doch ist der Wunsch, jemanden zu beschenken, an sich nicht negativ. Es ist aber zu kritisieren, wenn die Weihnachtsfeier beinahe auf den Geschenkeaustausch beschränkt ist. Betet, singt (z. B. das), freut euch über die Liebe Gottes und: Beschenkt euch als Zeichen der Liebe zueinander!

Wenn Weihnachtsgrüße nicht mehr religiös
anmuten, passt etwas nicht ganz.

Weihnachten, das Familienfest? Ja, Weihnachten ist auch ein (erweitertes) Familienfest. Man sieht, wen man oft das ganze Jahr nicht gesehen hat, man umarmt, wem sonst zum Geburtstag gerade einmal eine SMS o. Ä. geschickt hat. Doch halt: Weihnachten ist kein bloßes Familienfest. Auch wenn uns das so eingeredet wird, viele Gottferne dem auch folgen. So verschickt unser Bundespräsident an die Chefredakteure - und wohl andere - Weihnachtsschreiben, die das Fest zu einem Familienfest degradieren. Kein (Weihnachts-)Wunder, wie es auch kein Wunder war, dass er sich mit Franziskus bei seinem Besuch gut verstanden hat. Zwei, die sich bei vielen nicht ganz so sicher sind, zwei, die gerne relativieren. 
Nicht falsch verstehen: Die Familie ist wichtig, wer sich glücklich schätzen darf, in einen funktionierenden und liebevollen Familienverband eingebettet zu sein, sollte als reich gelten. Schön, wenn man das zu Weihnachten besonders genießen darf und kann, doch macht das Weihnachten aus?

Weihnachten ist mehr! Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt! (Joh 1,14)
Diese Worte aus dem Prolog des Johannes-Evangeliums sind ein Kernsatz für das Weihnachtsfest, welcher mein Vorschlag als Alternative oder Ergänzung zum Weihnachtsevangelium (Lk 2,1-20) für dich ist. Weihnachten ist das Fest, an dem wir uns daran erinnern sollen, dass Gott den Erlöser geschickt hat, dass sich Gott angreifbar (im doppelten Wortsinn) gemacht hat. Dass der, der ewig ist, sich klein, in einfachen Verhältnissen dem Dasein als Mensch ausgesetzt hat. Es war das wahre Bündnis Gottes mit uns Menschen, dessen wir zu Weihnachten gedenken. 

Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt (Joh 1,9). Wenn ihr also hört, das Weihnachtsfest sei "falsch", es sei ein heidnisches Ärgernis - wie es die ganz Puritanischen unter uns darstellen -, das eine falsche Kirche adaptiert habe, so glaubt ihnen nicht. Derartiges wird ja auch für die Masse in Serien wie "Big Bang Theory" propagiert. 
Dass das Datum eines heidnischen Festes genommen worden ist, ändert nichts an der Tatsache, was wir feiern! Es gab schließlich ein davor und danach, es gibt ein vor und nach Christus, wie wir auch die Geschichtsschreibung nach unserem Erlöser einteilen. So machte er alles neu, kein Stein blieb auf dem anderen, das gilt auch für alles, was wir als seine Jünger wollen. Wenn wir Christen diesen Tag/diese Tage jedes Jahr aufs Neue mit diesem Geist erfüllen, so ist das ein Fakt. Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen. (Lk 10,19).

Auch ein wenig Süßes darf sein!
Fürchte dich nicht! So wie die Engel des Herrn den Hirten sagten, sie sollen sich nicht fürchten (Lk, 2,14), gibt auch uns das Weihnachtsfest Mut. Wenn Jesus die Welt besiegt hat (Joh 16,33), wovor sollst du noch Angst haben?

Um die einfachen, aber für viele überraschend saloppen Worte eines befreundeten Priesters in der letztjährigen Mette zu wiederholen: Happy Birthday, Jesus!




Die 4. Kerze brennt: Immer auch Gelegenheit,
zurück und nach vorne zu sehen,
still und vielleicht auch
sentimental zu sein.

















Lieber Leser, 
ich wünsche dir ein gesegnetes Weihnachtsfest und 
alles Gute im neuen Jahr!





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