Samstag, 17. März 2018

Jesus - Erlöser aus Galiläa

Das heutige Evangelium zum Tag (Joh 7,40-53) führt eines der Probleme an, mit denen Jesus rund um seine Anerkennung als Messias zu kämpfen hatte. Der Hohe Rat der Juden sagte im Gespräch mit Nikodemus - einer der ihren, der aber Jesus zugeneigt war: 

"Der Prophet kommt nicht aus Galiläa."

Jesus, der den Juden nicht sagte, was diese sich erwarteten, sondern die Wahrheit, entsprach nicht dem Bild des Messias, der seit Generationen und gerade in der Zeit der Besetzung durch Rom wieder besonders herbeigesehnt worden war. Niemand konnte von ihm die Aufstellung von Truppen erwarten, er versprach nicht, die Juden zu den Königen der Völker zu machen, ja er sprach sich nicht einmal dagegen aus, Steuern an Rom zu entrichten. 
Dass er am Ende auf einem Esel (als Gegensatz zum Pferd, das seit jeher der treue Begleiter des Helden und Kriegers war. Symbolisch von der Antike bis herauf in die Gegenwart zu beobachten, man denke an das Begräbnis von z. B. JFK ) in Jerusalem einziehen sollte, um seinen Weg zu vollenden, ist nur folgerichtig.

Jesus, der so anders war, wusste um jedes Problem, so auch, wieso er von vielen unverstanden bleiben sollte. Seine Aufklärung musste vielen wie eine Ohrfeige anmuten, wenn er etwa erklärte, sie hätten Gott bisher weder gesehen noch gehört (Joh 5,37). Die alten Schriften behaupten, Gott habe direkt Kontakt aufgenommen. Der Nazarener widersprach dem in aller Klarheit!

Die Juden waren in sich gespalten, Jesus vermochte tatsächlich viele aus dem Volk für sich zu gewinnen. Die Evangelien berichten mehrmals von riesigen Menschenmengen, die kamen, um ihn zu hören, zu berühren, die sich Wahrheit, Erlösung und oft auch körperliche Heilung von ihm erhofften. Der Hohe Rat hingegen konnte von den Schriften und deren Auslegung nicht abweichen, was nicht einmal ganz unverständlich ist. Es hätte für diese Leute bedeutet, alles aufzugeben, ihre (soziale/familiäre) Stellung, ihr gesamtes Welt- und Gottesbild. Sie hätten tun müssen, wozu Jesus aufforderte: Folge mir nach, lass alles zurück! (etwa Mk 10,29f; Mk 2,14; Mt 8,21

Nicht die leichteste Übung, aber sie bringt Hoffnung wie das Licht in dunkler
Nacht: Glaube rettet!
Wir selbst sind doch nicht bereit, etwas zurückzulassen, aufzugeben. Wir sind verankert in einer Welt, die Jesus abgelehnt hat so wie er auch sie. Beruf, Familie, alte (schlechte!?) Gewohnheiten haben uns fest im Griff, wir funktionieren, halten die Maschine am Laufen, die Jesus brennen sehen wollte (Lk 12,49)

Was ist die berechtigte Hoffnung?

Dass Jesus, der den alten Schriften nicht recht entsprechen wollte, der Erlöser aller ist, die an ihn glauben. Sein Erlösungswerk ging weit über die Judenheit hinaus, wie er offenbarte. 
Und dass niemand durch seine bloßen Taten errettet wird, niemand ist selbst stark genug. Was hingegen jeden retten kann, ist der Glaube

Der Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes.


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