Montag, 17. Februar 2020

Hass und Einfalt: Werkzeuge der Antichristen

Theologisch und historisch gebildete Christen begeben sich ungern in die Diskussion mit oberflächlich/halbgebildeten Antichristen. Es ist mühsam, es trägt niemals Früchte. Zu deutlich sind Unwissen und Hass ausgeprägt, um nicht letztlich mit den immer gleichen Totschlagargumenten die Diskussion an ein (baldiges) Ende zu führen, letztlich wird der Glaube häufig als Märchen bezeichnet, womit sich jedes weitere Wort schließlich erübrigt.

Die Probe aufs (schnelle) Exempel lässt sich bei religiösen Themen im "Standard"-Forum durchführen. Wie der Pawlowsche (Teufels-)Hund heult die Meute unisono auf, argumentiert man als Christ mit – no na – Argumenten des Christentums oder gar mit der katholischen Lehre. Würde die Diskussion nicht nur online stattfinden, müsste man wohl damit rechnen, dass während selbiger bereits ein Scheiterhaufen vorbereitet wird.

Beliebt für einige wenige, niemals stichhaltige Argumente der heidnischen Feinde Jesu Christi sind Bücher, die ein paar Zeilen aus apokryphen Texten zusammenstöpseln, billigst ein Gedankengebäude drumherum errichten und damit die "verlogene", "falsche" Kirche mitsamt ihrem "falschen" Erlöser attackieren. Selbstredend lassen sich solche Bücher recht schnell als das entlarven, was sie sind: billige Propaganda. Das gelingt letztlich selbst beim von zweifelhaften Gönnern umjubelten Karlheinz Deschner, dessen Hass auf die vor allem katholische Lehre, letztlich aber auf das gesamte Christentum aus jeder zweiten Zeile nur so herausquillt.

Etwas billiger als dieser sind manch andere unterwegs. Genannt sei, weil gerade – eher zufällig – zum Lesestoff gehörend: Jesus-Kult und Christentum – die wahren Ursprünge.
Es ist keine Überraschung, dass auch hier mit apokryphen Texten argumentiert wird, offenbar nicht wissend, wieso diese nicht Teil der christlichen/katholischen Lehre sind. Ein perfides Beispiel sei explizit genannt, um zu zeigen, wie hier gearbeitet wird.

Wie sah Jesus Christus aus?

Darauf stürzten sich alle Zeitgeistmedien voller Freude:
"Jesus" als nicht ganz so fescher Mann. Etwas urig, zudem auch
noch eher klein mit ca. 1,50 m.
Da hätte es mit Israel’s Next Topmodel nicht funktioniert!

Vorab: Wir wissen es grundsätzlich nicht genau. In den letzten Jahren arbeitet man aber daran, Jesus als hässlich darzustellen. Damit wollte man dem Bild des schönen Mannes, wie er auf zahllosen Bildern und Ikonen dargestellt wird, entgegenarbeiten. Ein Bild machte die Runde, rekonstruiert aus der zu erwartenden Erscheinung von Menschen zu Jesu Zeiten in Jesu Lebensraum. 

Das oben genannte Machwerk "weiß" es selbstverständlich auch, wenn es auch gleich doppelt in eine Falle tappt. Bosheit ist eben selten ein positiver Antrieb. Man zog den "Lentulus-Brief" heran und dann passierte Folgendes, lest selbst.

Demnach sei Jesus mit üppigem braunem Haar durch die Lande gezogen, weiters mit vollem Bart; und das bei einer Körperhöhe von nicht einmal 1,50 m. Wie hernach rhetorisch gefragt wird: Ein eifernder, streitlustiger Zwerg?
Das ist die Tonalität, in der Hass und Abscheu, auf tiefstem Niveau, das ganze Buch hindurch geschürt wird. 
Blau hinterlegt siehst du den beispielhaften Unsinn.
Dieser beginnt auf Seite 1 des Buches und endet nie.

Falle Nr. 1: 
Die Quelle taugt nicht zur Widerlegung!
Man führt als Beweis einen Text vermutlich aus der Renaissance (entstanden wohl nicht vor dem 13. Jhd.!) an, Gewährsmann darin ist ein laut Anti-Jesus-Buch quasi Vorgesetzter von Pilatus, Lentulus. Ein "übergeordneter Beamter" – den es halt aller Wahrscheinlichkeit nach nie gab! Laut den Res gestae divi Augusti wäre er auch nicht übergeordnet gewesen, sondern direkter Vorgänger. Wir sehen: Es wird extrem unsauber gearbeitet. Doch letztlich geht es nur darum, die im Regelfall unkritische Leserschaft weiter aufzuwiegeln.

Falle Nr. 2: Die Quelle wurde noch dazu falsch zitiert!
Jesus wird im Lentulus-Brief mit braunem Haar beschrieben, das ist noch wahrheitsgetreu zitiert. Der "volle Bart" ist dort aber "wenig stark", bei geringer Länge. Zudem seien die Augen dunkelblau, was das Machwerk zuvor so gut wie unmöglich erkannt hat. Insgesamt sei die Erscheinung wunderschön und ehrwürdig! (Hier auf Wikipedia auch nachzulesen.)

Eines der vielen Machwerke, die in ihrer Wirkung davon leben, dass sie davon ausgehen, es mit einer mindergebildeten Leserschaft zu tun zu haben. Es reicht somit, im antichristlichen Hass vereint zu sein, um diesem Unsinn auf den Leim zu gehen.

Anathema! 


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