Sonntag, 30. September 2018

Die Zeiten ändern sich – die SPÖ leider nicht

In nicht unüblicher gespielt salopper Sprache leugnete Christian Kern im ORF, über einen Rücktritt als "Oppositionsführer" nachzudenken, ehe er diesen Schritt wenige Tage später doch vollzog und seine Lügen auch noch rechtfertigte. So weit, so wenig überraschend im politischen Morast.

Seine Nachfolgerin wird Joy Pamela Rendi-Wagner. Sie verkörpert alles, was ein sozialistischer Führer haben soll, oder? Auslandskarriere (in Israel  ob das nach der Tal-Silberstein-Affäre allein geografisch als Konnotation jetzt geschickt ist?), keine Nähe zum Arbeiter, Kinder in einer Privatschule, verkehrt seit Langem nur in höchsten Kreisen, ein Name, der auch in Waldorf-Kreisen Schmunzeln hervorruft. Die Wahl dieser Frau zur Führerin im Kampf um die Rückeroberung des "kleinen Mannes" könnte dem einen oder anderen gestanden Sozialisten Kopfweh bereitet haben. 

Bei Pamela wird man zu Recht schon bald auch in
Österreich wieder nur an sie denken!
Joy Pamela Rendi-Wagner, allein der Name bereitet mir Kopfweh. "Joy" brachte mir dereinst in den pubertären Jahren der 1990er eine andere Pamela, die ich für wesentlich telegener halte, als es Rendi-Wagner in diesen Tagen angedichtet wird.

Der eigentliche Vorname Joy wird allerdings möglichst verschwiegen, das wäre schon zu peinlich. Sollte es wider Erwarten zu einer Kanzlerin Rendi-Wagner kommen: Haben wir dann auch den ersten Kevin in einer Regierung? Mit einem gewissen Nico K. müsste man wohl rechnen.

In der Gretchen-Frage eierte Rendi-Wagner im jüdischen Stadtmagazin WINA herum. Getauft (römisch-katholisch) sei sie erst mit 4 Jahren geworden, aber auch wieder ausgetreten, religiösen Zugang habe sie gar keinen. So auch nicht ihr jüdischer Mann. Man feiere aber die jüdischen Feste und gehe manchmal in die Synagoge. Hm, vielleicht stößt auch Dr. Rendi-Wagner einmal auf Dreifalt. Der Beitrag könnte eine erste Leseempfehlung sein. Insgesamt wird das für eine Wahlempfehlung von christlicher Seite knapp nicht reichen ...

In der Formel 1 würde man davon sprechen, dass
der Fahrer beim Start bereits liegengeblieben ist.

Allzu oft wird sie sich auch keiner Wahl stellen (müssen). Bereits die erste Umfrage ist ernüchternd. Man ist es gewohnt, dass ein derartiger Switch zu einem wenigstens kurzfristigen Hoch führt. Der ergebene "Standard", bekanntlich meine Lieblingszeitung, deutet diesen Tiefschlag kreativ in einen kleinen Sieg um. 


Ich prophezeie ihr, noch vor Sebastian Kurz und HC Strache von der politischen Bühne abtreten zu müssen, ohne jemals in Regierungsverantwortung gekommen zu sein. Aber sie wird natürlich auch danach beruflich weich landen, die Solidarität unter Sozialisten ist bekannt.

Chance verpasst, liebe SPÖ! Anstatt einen nötigen Kurswechsel (damit es zu einem Kurz-Wechsel kommt) in die Wege zu leiten, personell konsequent umzubauen, damit man ein modernes sozialdemokratisches Programm auf die Beine stellen kann, das unsere Zeit brauchen könnte, wird man weiterhin auf linkssozialistischem (rot-grünem) Kurs segeln und ein Schiff nach dem anderen verlieren.

Die SPÖ befindet sich also wohl in ihrem Herbst, das tut auch das ganze Land, mittlerweile auch kalendarisch. Die Zeit der Weinlese haben wir gestern jedenfalls mit einem Gläschen Roten sowie einem ersten Maroni-Abend willkommen geheißen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen