Samstag, 1. September 2018

Papst Franziskus – nur ein Papst seiner Zeit

Dass der Papst, der heute wieder einmal auch zur Flüchtlingsfrage merkwürdige Ansichten und Gebetsanliegen teilte, theologisch gelegentlich ins Wanken kommt, ist nichts Neues. Wer sei er, Homosexuelle zu verurteilen, klar Stellung zur wahren Religion zu beziehen etc. Gut, das sind Zeichen unserer Zeit. Der Relativismus hat sich breitgemacht, klare Aussagen sind verpönt, erst recht wenn sie von christlicher Seite kommen. Das ist in Ordnung, solange man weiß, dass dieser Kampf seit Ewigkeiten dauert und nun auf die Spitze getrieben wird. Die oberste Geistlichkeit ist aber eingebrochen.
Wir Katholiken treiben anscheinend auf einem führungslosen Schiff.

So ist es folgerichtig, dass der Papst auch ungläubige Verstorbene nicht nur bei Gott vermutet, sondern sie dort für ihn denklogisch sieht. Das Video zeigt einen Buben, dessen ungläubiger Vater verstorben ist. Er sorgt sich, wo dieser nun gelandet sei und fragt den Papst danach  – rührend, vielleicht auch gut in Szene gesetzt. 



Der Papst stellt die rhetorische Frage, wo ein Vater, der immerhin seine Kinder taufen ließ und für sie sorgte, wohl landen würde, wenn nicht im Himmel – Unglaube hin oder her. Per aufgeforderter Akklamation durch die Anwesenden wird vom Oberhaupt der katholischen Kirche festgestellt: Ein Mensch, der Gott für sich offenbar bewusst abgelehnt hat, kommt in den Himmel.

Eine ans Herz gehende Vorstellung, doch theologisch nicht haltbar. Wir wollen alttestamentarische Zeugnisse (die für den Papst natürlich zu gelten haben) außen vor lassen und uns auf die Worte des Herrn Jesus Christus verlassen, der wiederholt vor dem Unglauben warnt und in Mk 16,16 klar belegt aussagt: 

Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

Einem Kind wird man so etwas nicht ins Gesicht sagen. Doch seine ganze Herde anzulügen und sie damit der Gefahr auszusetzen, das tut kein guter Hirte.  
Wir entscheiden nicht über die Gebote, wir entscheiden nicht über Rettung und Verdammnis. Letztendlich ist jeder von uns auf absolute Gnade angewiesen. Doch warnt einander und lasst keinen über die Klippe stürzen, Menschlichkeitsgedudel hin oder her: 

Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar (und sie macht frei!, Joh 8,82).


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