Donnerstag, 9. Mai 2019

Bist du ein Rechtskatholik? Wenn ja, ist das böse? Eine Replik auf einen offiziösen Angriff auf der Website der Katholischen Kirche Deutschlands auf rechtskatholische Internetseiten

Tendenziös, könnte man sagen.
Wie kommt Dreifalt dazu, diese Fragen an dich zu richten? Gehen wir davon aus, das die (Stamm-)Leser dieses Blogs überwiegend nicht hier sind, damit sie nach der Lektüre mit Schaum vor dem Mund einen Blutdruck von 180/120 mmHg haben. Gut, solche gibt es auch, wir wissen, dass gewisse Kreise aus dem Drang zur Denunziation heraus und mit zu viel Tagesfreizeit ausgestattet sich gerne dort herumtreiben, wo sie (Be-)Klagbares vermuten.

Dazu gehörst du natürlich nicht. Du bist hier, weil du dir gelegentlich Spannendes, Interessantes erwartest. Und – jetzt kommt´s – weil du womöglich der einen oder anderen Zeile ein zustimmendes Nicken zukommen lässt. Dreifalt hat sich ja bewusst als rechtskatholisch positioniert und tituliert. Ist Dreifalt nun damit in den Augen anti-/minderkatholischer Menschen (wie sollte man die eigentlich nennen? Linkskatholisch klingt doch verharmlosend ...) böse? Wenn ja ... du dann auch?

Adornos Konterfei groß in Szene gesetzt. Das hat man
redaktionell für diesen Beitrag passend gewählt.
Jesus z. B. hätte wirklich nicht hingepasst.
Kein marxistischer Lesekreis, keine trotzkistische Splittergruppe, sondern die katholische Kirche in Deutschland startet zum (nun offiziellen?) Angriff auf angeblich gut analysierte rechtskatholische "Macher und Nutzer" von einschlägigen (so schreibt man wirklich, die sprachliche Kriminalisierung erfolgt bereits im Vorlauf des Textes, und wir wissen, auf "einschlägig" folgt nie etwas Positives) Internetseiten/-foren. 

katholisch.de (am 8. 5. 2019) bietet einer Theologin Platz und Raum, um ihren fieberhaften Wahn auszubreiten. Oder hat sie uns alle enttarnt, unser (böses) Innerstes erkannt, das wir doch offenbar ohnehin nach außen tragen? Eine notwendige Replik auf einen Angriff auf die Rechtgläubigen, der zugleich einen Angriff auf alles Nichtlinke darstellt.

Papst Franziskus habe die Kirche geöffnet, endlich wehe ein frischer Wind, verrät uns die erste Zeile im ersten Absatz. Seine Gegner sind folgerichtig Reaktionäre. Die Richtung der Autorin ist also klargestellt. Diese schlimmen Finger, diese Reaktionäre, nennen den Papst einen Häretiker. Sapperlott! Dürfen die das? Nein, sagt sie! Doch, man muss es zugeben, ohne das Wort Häretiker verwendet zu haben, stellte sich auch unser familärer Blog als Franziskus-Kritiker ein. Wir seien "Spalter". Vielleicht sind wir aber jene, die in Wirklichkeit das Kapern von Mutter Kirche, das letztlich eine Spaltung zu bringen droht, beim Namen nennen. Im Folgenden einige Bildausschnitte mit Zitaten, auf die ich jeweils darauffolgend eingehe.


Eine Analyse, die böser gemeint ist, als sie wirkt?
Der Bildungsbürger rechten Glaubens als Feindbild.


Gebildet, in der Lage, längere Texte zu formulieren, Kenntnis der antiken Philosophen und der Kirchenväter, Lateinkenntnisse (Oh tempora, o mores! Wie schnell man heute zum Feindbild von Linken wird ...), frei von geistiger Einfalt (klar, Dreifalt eben), gesicherter Lebensunterhalt, der ein Wohlstandbäuchlein ermöglicht. Ja, wir Rechtskatholiken pflegen in der Regel einen gewissen Fleiß. Männer scheint es in diesem Milieu mehr als Frauen zu geben, was ich auch für wahrscheinlich erachte (Frauen können jetzt kommentieren, dass das nicht so eindeutig ist!). Diese seien auch "älter". Ab wann ist man älter? Ich vermute kaum, dass die rechtskatholischen Blogger und Forenaktivisten tatsächlich sich im Ruhestand befindliche Senioren sind. Ganz im Gegenteil vermute ich einen beträchtlichen Teil junger oder halbwegs junger Schreiber dahinter. Die Nähe zu rechten Parteien mag es geben, darf aber ob des Linksdralls von Parteien bis in die ehemalige Mitte hinein nicht verwundern. Insgesamt eine Analyse, bei der man sich gerne auf den Rücken legt, um sich weiter den Bauch pinseln zu lassen. 

Sollte es nicht auch für den universitären Bereich ein Weckruf sein, wenn gebildete Menschen widersprechen?

Diese gebildeten Menschen legen sich tatsächlich mit der offiziellen Wissenschaft an. Sie wagen es, zu widersprechen. In Zeiten, in denen an den Universitäten mehr Politik als Wissenschaft betrieben wird, ist Skepsis und Kritik, gar Selberdenken gegenüber allen Fakultäten und Instituten geradezu Pflicht, selbstverständlich auch gegenüber der akademischen Theologie. Religiöse Wahrheit, Gott und sein Wille zeigen sich uns in den Evangelien nun einmal besser als in zeitgeistigen Interpretationen. Wir (also du und ich), so schreibt sie weiter, seien menschlich beschränkt. Die Kollegen an der Universität zum Glück wohl nicht.

Extrem negative Sicht, aha. So könnte man es auch nennen, wenn jemand eine Gruppe für überschaubar klein und unbedeutend hält und trotzdem prominent zum Kampf gegen diese aufruft. 

Anderen vorzuwerfen, was man selbst in diesem Moment betreibt, geht meistens sogar erfolgreich durch. Hier nicht, meine Liebe, erwischt.



Für euch und für viele, nicht alle.



Ich weiß nicht, wo die Dame sich überall herumtreibt, sie nennt die von ihr analysierten Seiten nicht beim Namen. Zweifel hege ich aber, dass die Rachefantasien und Strafgerichtsvorstellungen etwas anderes waren als die Warnungen, die wir in der heiligen Schrift erhalten. Ob sie einmal in den Evangelien gelesen hat? Etwa bei Matthäus? Jesus lässt im Gleichnis vom Gericht (Davon wollen die rosaroten Christen nichts wissen) des Menschensohnes über die Völker die Verfluchten in das Feuer gehen, das für den Teufel und dessen Engel bestimmt ist (Mt 25,41)

Adorno, recte Wiesengrund, war ein wichtiger Kopf der sogenannten Reeducation/Umerziehung des deutschen Volkes.
Zitiert auf der Website der Katholischen Kirche kann man sagen: Mission gelungen.


Auf Adornos edles Antlitz (siehe oben) folgt natürlich dessen Zitation für die eigene Schlussfolgerung. Sich auf einen marxistischen Nichtchristen zu stützen, stürzt die Dame vollends ins argumentative Dilemma. Praktischerweise wird so der Konnex zum Nationalsozialismus hergestellt. Linke Argumentationsweisen beinhalten stets die selben billigen Manöver. Einmal durchschaut, laufen sie ins Leere. Absurd auch, jenen, die das Oberhaupt kritisieren, autoritäre Unterwürfigkeit zu diagnostizieren. 

Dogma = verbindliche. normative Glaubensaussage. Gerade dafür haben/hätten wir die Kirche.


Normen und Dogmen sind für die Autorin offenbar schrecklich. Beide gehören aber zur Katholischen Kirche.  Für sie ergibt sich für die Kirche der klare Auftrag, solchen Tendenzen klar entgegenzutreten. Und dies auf der offiziellen Seite der katholischen Kirche Deutschlands. Am Ende folgt natürlich auch ein Aufruf gegen den Rechtspopulismus. Man könnte meinen, Linke haben Schablonen, die sie abarbeiten. Ob sie sich katholisch, evangelisch oder einfach doch offen atheistisch geben, am Ende steht stets die gleiche Ansammlung mantraartig vorgetragener Vorwürfe, Stereotype und Fantastereien. Vielleicht schenkt der Heilige Geist ihr und den anderen Einsicht. Gott vermag auf ungerade Zeilen schließlich gerade zu schreiben! Es würden sich ihm viele Heftchen dafür bieten.

Was bleibt von diesen Zeilen? Wie böse bist du, wie böse bin ich? 

Wir sind sicherlich nicht die besten Menschen, die wir dies schreiben und lesen. Wir stolpern. Doch ich will dich beruhigen: Es ist in Ordnung, zu stolpern, wenn dies auf dem richtigen Weg passiert. Und hier ist ausnahmsweise der Weg tatsächlich auch das Ziel. Und der Weg ist Jesus Christus.
Es bleibt die Gewissheit, am rechten Weg zu sein. Es bleibt das Wissen um die Bedeutung, weiterhin einen konsequenten Beitrag leisten zu müssen. Die linke Seite ist quantitativ groß ("Wir sind mehr", du verstehst?), die rechte Seite hat aber Geist und DEN Geist. 

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