Mittwoch, 4. März 2020

(Keine) Geschichten aus dem Coronagarten

Nachdem der Titel des Postings den Humoranteil bereits abdeckt, geht es nun ernst weiter.

Das nächste gesellige Beisammensein, bei Paulaner,
Corona oder anderem Bier, wird kommen;
derweil ist ein Rückzug ins Private aber empfehlenswert.
Viele wollen über Corona nichts mehr hören, andere saugen jede Information in sich auf, als diente diese der Immunisierung. Was klar ist: Bei zur Stunde 29 bestätigten Corona-Infektionen in Österreich wird es den ersten Toten wohl in den nächsten Tagen geben. Das ist weder Panikmache noch "nicht so tragisch". Ob es letztlich ein Dutzend oder Zigtausende sein werden, das verursachte Leid, der Schmerz, den man empfindet, einen geliebten Menschen zu verlieren, ist individuell immer ein Ende der Welt, wie man sie zuvor kannte. 

Steht die Sorge um die Menschen des Landes an erster Stelle? In Österreich drehen sich die Sorgen der Politik aktuell weitgehend um die Folgen für die Wirtschaft. Diese sollen nicht klein geredet werden, gibt es doch (hoffentlich) auch eine Post-Corona-Ära, doch ist die Beschwichtigungstaktik der Regierung etwas, das für Mitdenkende für mehr Panik sorgen könnte als harte Schutzmaßnahmen.

Hat Corona das öffentliche Leben bereits beeinflusst? 

Persönliche Erlebnisse zeigen die anfangs angesprochene Teilung der Bevölkerung in ihrer persönlichen Einschätzung der Situation. Sowohl im familiären als auch im gesamten Umfeld ist dies zu erkennen, aber auch an einem Vormittag, der mich zum Ärztlichen Dienst (Chefarzt) führte. Ich sprach vor dem Gebäude eine ältere Dame an, um zu fragen, ob ich hier wohl richtig sei – bewusst ruhig und freundlich, um sie nicht zu beunruhigen. Da streckte sie die Arme aus und rief: "Halten Sie Abstand! Ich bin krank! ... Nein, nichts Ernstes, aber halt Grippe. Ich will Sie nicht anstecken!"

Ich war erstaunt, bislang kümmerte sich niemand um eine etwaige Ansteckungsgefahr, im Gegenteil, man musste oft froh sein, wenn einem Erkältete nicht ins Gesichts husteten. Diese ältere Frau beschäftigte sich eindeutig mit der Situation, allein die Wortwahl ("Halten Sie Abstand!", das haben wir doch wirklich oft gehört und gelesen. Ganz offensichtlich hat sich hier ein Bewusstsein entwickelt, welches Auswirkungen auf viele Bereiche des öffentlichen Lebens hat.

Ist Corona Panikmache? 

Wie schon vermutet war ich am richtigen Weg und somit bloß Sekunden später bereits durch die fragliche Tür ins Gebäude vorgedrungen. Der Chefarzt nahm sich Zeit, sodass ich es wagte, in meinem persönlichen Fall auch das Corona-Virus und seine Gefahr für mich anzusprechen. "Die Medien betreiben Panikmache!", schoss es aus ihm. 

"Schließlich redet auch keiner von der Grippe und den Toten!", setzte er fort. Ich dachte mir bloß, dass wir eigentlich permanent davon hören inklusive der Aufforderung, uns dagegen impfen zu lassen. Ich bekam sogar eine dementsprechende Aufforderung von der Krankenkasse. Aber gut, mit Beschwichtigungsmenschen zu sprechen ist so zielführend wie mit Hysterikern. Man nickt und macht für sich selbst das Beste daraus.

Macht die österreichische Bundesregierung alles richtig im Kampf gegen Corona?

Kein "Gschichtl", sondern der offiziellen Seite bmi.gv.at entnommen!


Zurück zu unserer Regierung, in der sich die Dilettanten aus ÖVP und Grünen zusammengefunden haben. Während unsere grüne Justizministerin und unser (ehemals?) grüner Bundespräsident davon schwadronieren, dass man Frauen und Kinder, die dem aktuellen großen Einwandererzug angehören, doch ins Land holen solle (BP Van der Bellen: "Es ist doch Platz!"), verschickte unser Innenminister Karl Nehammer, dem man nicht attestieren kann, dass ihm die Intelligenz ins Gesicht geschrieben wäre, alles, was mittlerweile bei uns knapp oder nicht mehr zu haben ist, nach China: Atemschutzmasken, medizinische Handschuhe, Schutzbrillen, Desinfektionsmittel.


Fahrlässig, naiv, inländerfeindlich? Welche Adjektive könnten auf die Haltung unserer Bundesregierung zutreffen? Niedergelassene Ärzte klagen bereits über Mängel an notwendigem Schutzmaterial, Krankenhäuser stehen vor dem Problem, dass OP-Masken rar werden. Das ist Österreich, nicht eine Republik in Afrika südlich der Sahara. Schwer zu glauben.

Du bist gefragt, weil unsere Regierung versagt. 

Pass auf dich und deine Lieben auf. Nach wie vor gilt, was im letzten Beitrag und in allen Medien verbreitet wird (Händewaschen etc.). Betont werden soll noch einmal, dass eine Einschränkung des sozialen Umgangs derzeit anzuraten ist, nicht nur, aber besonders gefährdeten Personen. Nicht umsonst hat Italien etwa Bürgern ab 75 empfohlen, die eigenen 4 Wände möglichst nicht zu verlassen!

Wir denken selbst mit, wir achten auf uns. Und wir setzen auf das Prinzip Hoffnung. Wir Bürger – und leider auch die Staatsführung.

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