Montag, 24. April 2017

Wenn Popos politisch werden: Der Kampf zweier Lager

DREIFALT wird populistisch, suggeriert die Überschrift. DREIFALT wird jedenfalls populär:

Die Leserzahlen sind nach 1 Monat bereits deutlich höher als erwartet, was nicht nur erfreut, sondern auch motiviert! Vielleicht ahnt mancher Leser, dass ihm hier weiterhin etwas geboten wird; diesem empfehle ich einen Klick auf den installierten Follower-Button sowie die neu hinzugefügte Möglichkeit, sich mittels E-Mail über rezent veröffentlichte Artikel informieren zu lassen. Für den hohen Anteil von Lesern aus dem Ausland wurde nun auch der Google-Übersetzer installiert.


Treue lohnt sich gewöhnlich! 


Und nun zur Sache ...



Erlaubt ist, was gefällt? Bildquelle: Palmers, Facebook


Dieses Bild ist nicht der Dank an die Leserschaft, sondern war Ausgangspunkt eines erstaunlich hitzigen und überraschend weitreichenden Schlagabtauschs. Palmers legte sozusagen Osterhäschen in Osterhöschen in ein Osternestchen, gebildet von einem Teppich auf dreckigem Boden vor Fenstern, die mit Stroh, Erde o. ä. beschmutzt sind. Die gewählte Kulisse wäre dereinst niemandem aufgefallen. Die Blicke sollten sich eigentlich auf die Models richten.

Taten sie auch, aber nicht bei allen und nicht ausschließlich. Eine Fernsehmoderatorin, Corinna Milborn vom kleinen Privatsender PULS4, zeigte sich entsetzt:


Sieht es beim Fernsehkrimi "Tatort" wirklich so aus? Bildquelle: Corinna Milborn, Facebook

Frau Milborn fühlte sich an Mädchenhandel erinnert. Ich fürchte, Frau Milborn hat eine leicht naive Vorstellung, wie es in dieser Szene zugeht. In einem späteren Posting hat sie das auch etwas relativiert, so sähen laut ihren Recherchen die "Werbefotos" der Mädchenhändler aus. Zugleich spricht sie hier auch bereits ihren Feind Felix Baumgartner an:


Medienprofis wissen, wie sie Quote machen könnten! Bildquelle: Corinna Milborn, Facebook

Was war dazwischen passiert? Felix Baumgartner, von dem ich nur weiß, dass er irgendwo heruntergesprungen ist, wo vorher keiner und danach nicht viele es taten, oder so ähnlich, attackierte Frau Milborn, wie man es besser kaum ins Drehbuch schreiben hätte können:


Kein Offizier, darum auch kein Gentleman. Bildquelle: Felix Baumgartner, Facebook

Milborn rege sich nur auf, weil sie mit den Osterhäschen nicht mithalten könne. Baumgartner würde glatt zwischen diesen landen wollen, vermutlich Kopf voraus und (abermals?) ohne Sturzhelm.

Die Medien griffen diese Po-sse beherzt auf, heizten die Stimmung weiter an. Es zeigten sich (gebildet hatten sie sich längst schon davor!) 2 Lager: das eine sah nichts Falsches und viel Ansehnliches auf dem Werbebild, das andere zeigte sich entsetzt über die Art der Darstellung, über die Darstellung von spärlich bekleideten Frauen an sich und über die Auswahl der Models, welche - laut diesem - blutjunge Teenager seien oder wenigstens wie solche aussähen.

Vielfach zeigte sich hier Heuchelei. Milborn, die moralisch übereifrige Emanze, arbeitet seit 5 Jahren bei einem Sender, der satte 7 Staffeln einer Castingshow (Austria´s Next Topmodel) ausgestrahlt hat, in der abgemagerte Teenager über ihre Model-Chancen angeflunkert wurden und damit ebennso den Zuschauerinnen ein fragwürdiges Körperbild vermittelt hat. Frau Milborn sieht sich aber als Streiterin für die Würde von Frauen, wirbt aber auch für Madonna, die ungustiös jedem Clinton-Wähler im letzten US-Wahlkampf einen Blowjob angeboten hat. So viel zur Würde von emanzipierten Frauen. Geholfen hat´s nix, vielleicht sollte sich die Sexikone von vor 30 Jahren langsam auf ihr Altenteil freuen.

Die Brücke zu schlagen gelingt an dieser Stelle immer besser, worauf ich hinaus wollte ist, dass wir hier 2 Lager sehen, die sich wiederholte Male bereits gegenübergestanden sind. Es scheint sich hier um 2 ziemlich gleich große Lager zu handeln, die sich in allen westlichen Ländern herausgebildet haben.

Es ist dies das urbane, linksliberale Lager auf der einen Seite. Es ist der Form nach das gebildetere, damit auch das gleichförmigere. Es ist das zeitgeistige Lager, das sich als modern versteht, als tolerant und weltoffen.

Es ist dies das rurale, konservative Lager auf der anderen Seite. Es ist der Form nach seltener akademisch gebildet, agiert damit öfter gefühlsbetont. Es ist das traditionelle Lager, das sich auch selbst als das (einfache) Volk versteht, als naturnah, erdig und gemütlich.

Die Lager haben auch ihre verschwimmenden Grenzbereiche. Hochgeistige Menschen, die sich dem zweiten Lager zugehörig sehen gibt es ebenso wie Menschen aus der einfachen Schicht, die sich auf Einfluss von Medien, Familienmitgliedern o. Ä. hin dem ersten angeschlossen haben.

Was die Lager gemeinsam haben: Die Mehrheit ihrer Angehörigen ist Teil davon, weil sie sich gefühlsbestimmt dort verorten. Nur wenige sind aufgrund tiefgehender Analysen Teil davon, nicht selten, dass gerade diese ihrer beinahe vorbestimmten Rolle dann gerne entfliehen. 

Diese Lager sahen wir nun mehrmals, alleine in den letzten Monaten: So in Österreich bei den Bundespräsidentschaftswahlen 2016. Hier wiederum grafisch am besten bereits im 1. Wahlgang:


Das weite Land ist blau, die Städte sind grün. Bildquelle: wikipedia.org


Der US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zeigte eine politisch ganz ähnliche Spaltung. Dort wie da waren die Schlagwörter der Kandidaten ähnlich: Tradition vs. Fortschritt, Zuwanderung vs. Zuwanderungsstopp, Elite vs. Volk, Arm vs. Reich etc. Dass sich hier der (angebliche) Anti-Establishment-Kandidat Trump durchgesetzt hat, war für uns Europäer (in den USA wurde vieles anders gesehen) unerwartet.



Der republikanische Bible-Belt bleibt sichtbar. Bildquelle: wikipedia.org

Gestern, am 23. 04. 2017, gab es den 1. Durchgang der französischen Präsidentschaftwahlen. 
Auch hier sehen wir ein wenig überraschendes Ergebnis, auch in seiner geographischen Erscheinung. Der Norden mit seiner kaputten Industrie und der strukturschwache Süden wählte Le Pen, während z. B. Paris ihren aussichtsreichsten Kontrahenten, Emmanuel Macron, der in den kommenden Tagen wohl auch zum "Volksfront-Kandidaten" ausgerufen werden wird, wählte.


Keine Überraschung bislang in Frankreich. Bildquelle: wienerzeitung.at

Diese Lager werden sich noch in vielen (Wahlkampf-)Duellen gegenüberstehen. In Deutschland wird es nach derzeitigem Dafürhalten anders aussehen, mangels einer ernstzunehmenden Konkurrenz zum linksliberalen Lager, das von der einst christkonservativen CDU und der einst sozialistischen SPD angeführt wird.

In Frankreich wird Macron alles vom kommunstisch-trotzkistischen politischen Rand bis hin zu den bürgerlichen Rechten hinter sich sammeln. Es wird ein vermutlich etwas deutlicherer Sieg des linksliberalen Lagers als in Österreich werden, sofern es der französischen "rechten" Kandidatin nicht besser zu mobilisieren gelingt als Norbert Hofer in Österreich.

Es wäre geradezu sensationell, sollte es Macron als Kandidat der Medien nun nicht schaffen, Präsident zu werden. Ein früherer Rothschild-Banker wird in den Élysée-Palast einziehen. 

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