Donnerstag, 13. Dezember 2018

Deutschbewusste Juden und Joy Pamela Rendi-Wagner – (historisch) geht das zusammen!?

Das "Profil" berichtet, wird es auch verstanden?
Joy Pamela Rendi-Wagner vermag noch schwer verortbar zu sein, zu den allzu deutschbewussten Menschen wird sie aber nicht gehören. In Österreich herrscht seit Jahrzehnten eine Hysterie und zunehmende Hexenjagd auf alle, die sich dem deutschen Kultur- und Sprachraum (vom deutschen Volk zu sprechen, das wagen selbst die Deutschbewussten in der Regel nicht mehr) angehörig fühlen. Zuletzt kam Vizekanzler Strache wieder unter Beschuss, der sich abermals nicht von seiner pennalen Burschenschaft und derem Deutschbewusstsein distanzieren wollte. Die in Bälde bevorstehende Veröffentlichung des Historikerberichts zur (NS-)Geschichte der FPÖ wird in der Folge abermals derartige Angriffe mit sich bringen, dies wage ich vorherzusagen. Entgegen jeder sprachwissenschaftlichen und historischen Vernunft wird "österreichisch" in einen Kontrast zu "deutsch" gebracht, der manchmal unterhaltsam, aber nicht aufrechtzuerhalten ist. Die Unterschiede innerhalb des kleinen österreichischen Raumes sind so variantenreich wie jene im gesamtdeutschen Raum. 

Trotzdem spart man nicht mit Kritik, spricht jemand die Wahrheit aus. Mittlerweile gerne verbunden mit einer Kriminalisierung, denn deutsch = deutschnational = nationalsozialistisch, so die einfache und einfältige Gleichung. Ich plädiere hier für Toleranz, die wir selbstverständlich auch den sogenannten anerkannten Minderheiten in Österreich zukommen lassen. Niemand spricht (mehr) einem Kärntner Slowenen die Loyalität gegenüber der Republik Österreich ab, niemand zweifelt daran, dass ein burgenländischer Kroate ein guter Österreicher sein kann. Erlauben wir doch auch jedem Österreicher, sich als Deutscher zu bekennen.

Ein spannendes Detail der Frage nach der Nationalität (die selbstverständlich nicht mit der Staatsangehörigkeit gleichgesetzt werden kann/darf) ist das Deutschbewusstsein von Juden in Deutschland, aber eben auch in Österreich im 19. und 20. Jahrhundert. Im Ringen um Anerkennung als gleichwertige Bürger, im Bemühen um Integration gab es viele Juden, die sich betont als deutsch bezeichneten, die gar in deutschnationalen Parteien und Organisationen wie den Burschenschaften aktiv waren. Einer dieser Versuche wird im aktuellen "Profil" zitiert. Rund um das Ringen um die Gründung der Republik Deutschösterreich, der hier Raum gegeben wurde, gab es seitens jüdischer Bürger ein Bekenntnis zu Deutschösterreich und zur deutschen Nation, das einer Absage an eine jüdische Nation gleichkam. Darunter befand sich auch Simon Rendi, ein Verwandter des Mannes der SPÖ-Vorsitzenden Rendi-Wagner.

Zusätzliche (Herzens-)Bildung tut jedem gut, vielleicht auch Rendi-Wagner, sollte sie sich dessen bewusst werden, dass ihre (erweiterte) Familiengeschichte auch die Frage des Deutschtums bzw. das Bekenntnis zu diesem umfasste. Für alle Fälle sei Frau Dr. med. Rendi-Wagner, die hier bereits Thema war, dies empfohlen  prophylaktisch, anfangs in kleinen Dosen, um die Gefahr eines allergischen Schocks zu verringern.

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