Montag, 31. Dezember 2018

Tut Gutes, und sprecht darüber! – Worüber könntest du sprechen?

Oft werden oder eher wurden wir dazu angehalten, Bescheidenheit walten zu lassen. Neuerdings ist das etwas aus der Mode gekommen: Wird das Kind Vierter bei fünf Startern, zelebriert so manche Familie dies als großen Erfolg. Das pädagogische Prinzip, alles ins Positive zu verkehren  sei die Leistung auch noch so bescheiden , führt geradezu zur Mittelmäßigkeit und vorzeitiger Selbstzufriedenheit. Anstatt Bestleistungen zu fördern, fördern wir im Sinne einer falsch verstandenen Gefühlsduselei die Minderleister. Wozu anstrengen, wenn das Lob bereits bei Kleinigkeiten ausufert? 

Bescheidenheit ist ohne Frage eine Zier. Aus gutem Grund lernten wir in intakten Familien, auf Prahlerei zu verzichten. Auch die Bibel hält uns an mehreren Stellen dazu an, unsere guten Taten nicht zur Selbstdarstellung auszubreiten. In Mt 6,14 lesen wir:

Nicht für der Menschen Lob sollen wir spenden (das kann Geld sein, aber auch Zeit, Verständnis, Hilfestellung und Liebe), sondern, um dem Vater zu gefallen. Vielleicht sollte man auch aus reinem Herzen etwas geben: Viele geben gerne und viel Geld, doch die Vorstellung, mit den Bedürftigen tatsächlich in Kontakt zu kommen, ruft nicht selten geradezu Ekel hervor. Wem würden wir die Hand reichen? Wen gar umarmen? 

Unser Herz ist selten so groß wie unsere Geldbörse. Das erleichtert uns den Alltag ungemein, kaufen wir uns doch nicht selten regelrecht frei. Das schlechte Gewissen drückt etwas weniger, wenn wir zu Weihnachten wieder einen Geldschein (wie doppelbödig das Wort "Schein" in diesem Zusammenhang doch klingt) gespendet oder den einen oder anderen Bettelbrief nicht weggeworfen haben, ehe der Zahlschein seiner beabsichtigten Verwendung zugeführt worden ist. Ein wenig Geld für die krebskranken Kinder, ein paar Euro für die Afrikaner und andere Arme, Kranke, vom Leben gezeichnete. Dann lasst uns am besten wieder mit diesen Bildern in Ruhe, bis die Weihnachtszeit 2019 anbricht. Lassen wir doch das Schimpfen über den mittelalterlichen Ablasshandel bitte künftig bleiben. Es hat sich weniger geändert, als wir es gerne hätten.

Wie gehen wir aber damit um, wenn es auch die Aufforderung gibt, Gutes zu tun und darüber zu sprechen? Auch dies finden wir bei Matthäus:


Wie kann man diese Stelle auf den Punkt bringen? Vorbild sein! 
Wir Christen haben in der Nachfolge Jesu einiges an Anforderungen zu erfüllen. Zu wissen, dass es auch andere gibt, die sich dafür nicht zu schade sind, ist ohne Frage Motivation. Wie würden wir davon jemals erfahren, wenn sich die Wohltäter immer verstecken? Wenn sich Menschen darüber nicht unterhalten, damit nicht jemand bereits seinen Lohn bereits hier erhalten hat? 
Nicht protzen, nicht auf die Schulterklopfer warten, aber dazu stehen, was man leistet. Wenn wir das Licht der Welt sein sollen und wollen, so gilt es, auch für einander dazusein, einander zu zeigen: Ich bin auch ein Christ. Halten wir stand! Seien wir die Stadt auf einem Berge, die nicht verborgen bleibt.

We are the City on a Hill, dazu eine musikalische Empfehlung: Kari Jobe, We are



In welchen Momenten im heurigen Jahr, das mit diesem Tag nun an sein Ende kommt, haben wir uns verausgabt? Wann gaben wir alles, mit letzter Kraft, mehr als wir dachten, leisten zu können? 
Wann haben wir weitergemacht, wenn die anderen nicht mehr konnten oder wollten? 
Und die wichtigste Frage: Wem haben wir etwas gegeben, obwohl wir wussten, wir werden niemals etwas dafür zurückbekommen? 

Ein Jahr neigt sich dem Ende zu. Vielleicht hattest auch du Grund zum Weinen, vielleicht durftest auch du heuer den schönsten Tag deines Lebens genießen. Das Weinen, das Lachen ... zu beidem gehören Emotionen, die wird nicht isoliert erleben. Hast du das Gefühl, jemand hat sich heuer ganz besonders um DICH gekümmert? Dann ist ein Neujahrsgruß eine Gelegenheit, ihm/ihr/ihnen dafür ganz besonders zu danken. 

Es ist an der Zeit, jedem Leser Dank auszusprechen, der sich immer wieder hierher verirrt – egal, ob aus Österreich, den USA, aus Spanien (die Spanier scheinen derzeit besonders vom Dreifalt-Fieber befallen zu sein), Deutschland, Portugal oder der Ukraine bis hin zu exotischen Regionen. Deine Treue und dein Interesse sind ein wichtiger Beitrag zur Entstehung jedes Postings. 

Wir hören uns wieder 2019: Alles Gute und Gottes Segen im neuen Jahr!


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