Sonntag, 25. November 2018

Sebastian Kurz – politischer Messias oder Beckenrandschwimmer?

Österreichs junger Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird uns wohl noch länger erhalten bleiben. Für die meisten ist seine Beurteilung bereits unterschriftsreif. Der "Messias" – wie ihn seine linken Gegner gerne spöttisch nennen – ist er wohl für die wenigstens, doch für die Rolle des Hoffnungsträgers taugt er allemal. Der böse Steigbügelhalter der noch böseren, angeblich rechtsextremen FPÖ, als der er in gewissen Medien dargestellt wird, ist er wohl auch nicht. Nein, Österreich ist nicht am Weg in einen neuen Faschismus, auch nicht in eine andere Form der Diktatur, nicht einmal das Ende der 2. Republik und eine wie immer geartete Transformation in eine 3. sehe ich eingeläutet. Doch was hat es mit dem Kanzler auf sich, der in Umfragen souverän als politischer Führer überzeugt? Dreifalt war skeptisch – etwa hier – und ist es noch.

Sebastian Kurz macht so manchen "mad".
Spricht das für ihn?
Zu glatt, zu professionell, zu "situationselastisch" scheint der aktuelle Kanzler, als dass er als Retter Österreichs oder gar des Abendlandes allzu glaubwürdig wirkt. Eben noch Integrationsminister, der sich über die "bestqualifizierte Zuwanderung aller Zeiten" freute, die nun mittels Sozialhilfe durchgefüttert werden muss, gilt er nun als Mann fürs Grobe mit feinen Manieren. Die Medien spielen das Spiel teilweise mit, haben es ja auch mit in Gang gesetzt. Die internationale Presse steigt darauf zunehmend ein – Österreich plus irgendetwas mit Faschismus, das verkauft sich nun einmal gut, wie man nicht erst seit Jörg Haider weiß.

Doch Kurz konnte manche Bedenken zerstreuen, die Maßnahmen im 1. Jahr ließen Hoffnung aufkeimen, dass wir hier eine Regierung im Amte haben, der es in erster Linie tatsächlich um die Österreicher geht. Die Regierungsriege schien zusammenzuhalten, Ausrutscher der tolpatschigen FPÖ wurden maximal knapp kommentiert, ansonsten dem Koalitionspartner zur internen Klärung überlassen. Doch dann: Minister Faßmann schert aus in der ansonsten lückenlos ablehnenden Haltung gegenüber dem UN-Migrationspakt aus. Und: Derselbe zeigt sich begeistert darüber, dass ein Treffen zwischen dem Finanzmagnaten George Soros und Sebastian Kurz die Ansiedlung einer Soros-Universität in Wien realistisch erscheinen lässt. Alarmglocke schrillten bei vielen: Soros, der mit den Lehrgängen in seinem Sinne natürlich auch eigene Gedanken in die Gehirne junger Menschen pflanzen will, der moralisch und rechtlich fragwürdig in der Finanzwelt vorgeht und der schon einmal dafür sorgt, dass Regierungen und Länder ins Wanken kommen, indem er oppositionelle Bewegungen finanziert. Die Ukraine sei als warnendes Beispiel genannt. Ungarns Premiermininster Orban zeigte sich in den letzten Monaten bekanntlich auch höchst alarmiert und möchte die Soros-Universität aus Budapest am liebsten entfernt wissen. 
Kurz twitterte, es gab mit eben diesem Finanz-Hai und angeblichem bzw. vorgeblichem Philanthropen ein Arbeitsgespräch u. a. zu den Themen europa- und außenpolitische Fragen.

Man kann bei Kaffee und Kuchen privat mit jedem tratschen.
Doch Termine für "Arbeitsgespräche" sollten nicht käuflich sein. 

Wieso gibt es so ein Gespräch mit Herrn Soros? Was legitimiert diesen Mann, auf die Politik unseres Landes Einfluss nehmen zu wollen, gar zu können? Und da fiel mir das Gerücht ein, dass es schon länger gab, Kurz hänge ein wenig am Gängelband eines Soros. Man muss hoffen, dass dies  haltlose Gerüchte sind und das Treffen eher aus Gründen der Höflichkeit und "Imagepflege" (das hätte dann aber nicht wie geplant funktioniert ...) stattfand. 

Was denkst du über Sebastian Kurz? Vertraust du ihm? Hoffst du, er wird dem Land gut tun – kann er als "Messias" über das politische Wasser gehen, oder ist er bloß ein Beckenrandschwimmer? Lehnst du ihn und seine Koalition ab? 
Vielleicht gibt es den einen oder anderen Leser, der in wenigen (gerne auch in mehreren) Sätzen seine Meinung etwa in der Kommentarfunktion kundtut. 

Du bist am Wort, wenn du möchtest!


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